Nase: Wachsig-harzig, dabei leicht und duftig. Absolut kein Alkohol spürbar. Marzipan, geölter, älterer Eichenboden, Kiefernholz im Sommer, ein finnisches Saunahäuschen im Nadelwald, zugleich aber auch subtil changierend mit diversen Früchten, wie reife Mirabellen und Aprikosen (gaaanz leicht ´dreckig´vergoren), im Spätsommer Andalusiens sehr reif geerntete Zitronen, einen Löffel cremigen Honig hindurch und wieder Marzipan, mir läuft das Wasser nur so im Mund zusammen. Die Nase ist Bombe.
Mund: seidig-weich und dann kommen die leicht säuerlich-erfrischende Note der Früchte wieder hervor - dabei eine Ahnung meine Lieblingskaubonbons der Kindheit (Sugus von Suchard mit Ananasgeschmack) - und wird durch eine wunderbar viskose wachsig-ölige Note abgelöst, bevor dann feinst prickelnd das Finale ansetzt. Erinnert ein wenig an die allerbesten Clynelishes, die ich mir denken kann, die Zitrusnoten sind so perfekt eingebunden in das Wachsige-Hölzerne!
Abgang: Lang, mit ganz sanft abklingenden Holznoten, wie ein samtig dahin gehauchter Jazzakkord, der einen über das Dagewesene sinnieren und schwelgen lässt... Der Kreis schließt sich langsam, dezent im besten Sinn..
Fazit: Da kommt Ende November der Sommer wieder. Donnerwetter, wie harmonisch und sexy ist das Zeug denn?
Also als kleines Kind wollte ich immer Holz essen, weil ich den Geruch so toll fand – hier verwirklicht bzw. verflüssigt sich mein Kindheitstraum!
Nase: Birnen in Vanillesauce eingelegt. Eine florale Note - in Richtung Rosenwasser - steigt hoch. Das Eichenfass wurde mit Menthol behandelt. Kühles Bitzeln des Alkohols. Die Eiche kommt leicht muffig durch.
Mund: kühle, milde Vanille, dann starkes, cremiges Prickeln mit viel schwarzem Pfeffer. Sehr trocken mit Eichen- und dezentem Parfumgeschmack bleibt er mittellang zurück.
Das ist nicht meiner. Aber, ich hatte schon immer Probleme mit alten Bourbon-Fass gereiften Whiskys; vielleicht überfordern sie mich auch nur, wie damals der Craigellachie 23yo OA.