Nase: Kräftiger Rauch, eingebunden in angenehme Süße und blumige Noten, Vanille, Heidekraut, getrocknetes Heu, leicht nach Kokos, im Hintergrund Jod-Salz, mit Wasser kommt etwas Zitrusfrucht zum Vorschein
Gaumen: Süß, Toffee, eine schöne Malzigkeit, kräftig und würzig werdend, deutliche Eiche, der Rauch kommt durch, Gewürze wie Anis und Pfeffer
Abgang: Sehr lang, wuchtige Eiche, schön fruchtig werdend, Passionsfrucht, schwenkt um in Lakritze, Rauch taucht wieder auf, bleibt allerdings recht dezent, Jod-Tinktur, leicht medizinisch, kalter Rauch und Asche legen sich im Mundraum nieder
Bewertung: Meines Erachtens einer der Top-Islay-Whiskys! Zeigt neben der typischen ''Laphroaig''-Rauchigkeit, die erstaunlich hintergründig ist, eine sehr schöne fruchtig-blumige Komponente. Wandelt sich im Geschmack wie ein Chamäleon vor wechselndem Hintergrund. Wer Islay-Whiskys mag, aber auch Komplexität sucht, sollte hier dringendst reinschauen.
Abgang: langanhaltend, fruchtig trocken metallischer Rauch am Zugengrund, dunkelster Kakao am vollkommen dehydrierten Gaumen, in schokoladig hölzerner Bitterkeit, ganz langsam hinter der Zunge verglühend. Irgendwie gewaltig,- klasse!
Bewertung: Nur wer schon mal dem Halsschmerz mit Betaisodona-Lösung® entgegengegurgelt und danach in einen grünen Apfel gebissen hat, weiß was meiner Nase gerade widerfahren ist. Im Weiteren treten fruchtige und krautige Noten hinzu, aromatische Abwechslung im Übermaß,- sehr schön. Geschmacklich ist der 18er Laphi trotz seiner Komplexität und Intensität eigentlich ganz einfach gestrickt, ein jodiertes Brett mit deutlichen Brandspuren halt. Sicherlich nicht jedermanns Trunk, doch ich mag seine gepflegte Hemdsärmlichkeit,- sehr gut!
Kurz: Irgendwie wie Oralverkehr mit einem Bergepanzer,- Teufel auch!
"Verfallen wir nicht in den Fehler, bei jedem Andersmeinenden entweder an seinem Verstand oder an seinem guten Willen zu zweifeln." (Otto von Bismarck)
"Verfallen wir nicht in den Fehler, bei jedem Andersmeinenden entweder an seinem Verstand oder an seinem guten Willen zu zweifeln." (Otto von Bismarck)
Laphroaig 18y, weiße Dose. Auf dem Samplefläschchen ist die WID:77720 vermerkt.
Eindrücke aus einer Blindverkostung.
Nase: Angenehmer, aromatischer Rauch kommt gleich als erstes aus dem Glas. Der Alkohol ist spürbar, aber gut eingebunden. Dazu findet sich staubiges Getreide, ein wenig altes Holz, dezente Zitrusfruchtigkeit, kurzzeitig blitzt frischer grüner Apfel durch.
Mund: Anfangs gleich wieder Rauch, hier jedoch klar auf der aschigen Seite. Eine schöne Süße umspielt die Zunge, dazu wieder die Zitrusfrucht. Nach kurzer Zeit legt sich Trockenheit auf die Zunge, adstringiert.
Finish: Recht lange, doch wandelt es sich schnell in Richtung starker Trockenheit, es wird tatsächlich bitter. Aschiger Rauch verbleibt auf der Zunge, die süßen Anteile vergehen schnell. Sehr dunkle Schokolade zeigt sich kurz, das könnte auch in Richtung extra starker Espresso gehen.
Kommentar: Die Abfüllung gefällt mir gut, und ist recht geradeaus. Mit einem noch angenehmeren Abgang wäre der richtig gut. 87 / 87 / 82 P.
Gott schütze uns vor Sturm und Wind, und Autos, die aus England sind.