Nase: Zuerst eine Sherry-Wand! Pflaumenmus, Rosinen, Reifenabrieb und Zimt-Gebäck. Eher trocken und mit würzigen Kräutern versehen. Das ändert sich bald. Es wird süßer, saftiger. Unglaublich intensiv, aber in keinster Weise alkoholisch. Kirsch- und Traubensaft. Würze und Süße verbinden sich. Süße Kräuter sind in der Nase und eine gute Menge Holz. Der Name "Very Sherried" ist hier Programm! Voll und schwer. Hin und wieder ist ein Anflug Säuerliches zu spüren, das kommt aber nie ganz durch. Röstaromen von intensiv getoastetem Weißbrot zusammen mit warmem Pflaumenmus, einer Prise Zimt und dann noch einer alten Ledersohle. Das kommt ungefähr hin. Nach noch mehr Zeit rieche ich Almdudler-Gummibärchen - süße Kräutergummis.
Gaumen: Zuerst cremig und süß, dann kommt direkt eine prickelnde Würze hinzu und Leder. Nichts brennt, nichts stört - ein süß-kräutriges Mundgefühl mit einer Menge Pflaumen und Kirschen. Schon bald meldet sich die Eiche, die sich Platz schafft, aber nichts verdrängt. Im Mund verbleibt Espresso und Zartbitterschokolade. Der zweite Schluck ist süßer. Im Nachschmecken setzt direkt der Espresso ein. Der ganze Mund ist belegt und Voll von Pflaume, Schokolade und "vergorener" Kirsche.
Abgang: Lange bleibt eine Bitterkeit von Espresso und Schokolade, voll und würzig, doch dabei nicht herb. Auch Süße und Frucht bleibt präsent.
Fazit: Unglaublich! Am Rande der Perfektion! 94 Punkte!