Art: Single Malt Region: Islay Abfüller: Brennerei
Alter: 30 Brenndatum: 04.11.1991 Abfülldatum: 06.02.2022 Fasstyp/en: 1st fill PX/Oloroso seasoned european oak casks Alkohol: 44,3%vol (Fassstärke) Preis: ~3500€ (Zur Veröffentlichung) Limitiert auf 318 Flaschen Abfüllung aus dem "Cask of Distinction" Programm von Diageo, abgefüllt für einige Personen aus Deutschland und Hong Kong
________________________________________________________ “Because some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn.”
Nase: Schwerer Rauch, leicht teerig. Lapsang Souchong ("Rauchtee"), alte Ledermöbel aus einem Kaminzimmer. Bacon Jam. Eine tiefe, dunkle Fruchtigkeit von Pflaume, Kirschkompott. Brombeeren und Datteln. Eine leichte Mentholnote, zeitweise erinnert mich der Duft an einen alten Armagnac (Domaine de Bellair). Luft zum Atmen bringt noch viele dezente Aromen zum Vorschein, Schwarztee, dunkle Johannisbeere.
Mund: Ein eher sanfter Antritt, leicht cremig aber auch ein wenig wässrig, vor allem nach etwas Zeit im Mund. Würzige Eiche, Süße Beeren und Kirschen, Bacon Jam. Eher old-schoolige Sherrynoten, etwas Tabak, Haselnuss. Gut ausgewogen zwischen Süße und Würze. Räucherspeck. Etwas Pfefferminze im Hintergrund. Zartbitterschokolade.
Finish: Ein langer, würzig-süßer Abgang. Leicht speckige Noten auch im Abgang noch. Dezente Minze, Schokolade.
93/100
Fazit: In der Nase traumhaft. Das Destillat ist noch erstaunlich gut zu erkennen und nicht von Fass oder Vorbelegung erschlagen. Im Mund etwas schwächer,aber das auf hohem Niveau. Insgesamt ein Sherry-Profil das ich eher von älteren Abfüllungen kenne und das hier sehr schön mit dem Destillat harmoniert.
________________________________________________________ “Because some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn.”
Lagavulin 1991 - 2022, 30 Jahre, 44,3% alc. Abfüller: Originalabfüllung für Hong Kong Whisky Fellows, House Welly Whisky Bar, Christoph Kirsch, Wu Dram Clan. Ausbau: Oloroso Sherryfass Nr. 5403
Nase: Harmonische Raucharomen von Teer und Asche, die lange Reifezeit hat den Whisky gezügelt. Dazu tragen auch elegante Fruchtaromen bei, Datteln, getrocknete Aprikosen und Brombeermarmelade. Dahinter finde ich kubanische Zigarren sowie geröstete Nüsse. Auch Minzschokolade und einen Hauch von Thymian entdecke ich. Kerzenwachs rundet diesen Lagavulin ab.
Gaumen: Im Geschmack zieht der Rauch noch einmal stärker an. Phenol, Torf und viel Ruß. Dazu Tabak, Bienenwachs und Meersalz, Trockenfleisch. Anschließend kommen erst Minzschokolade und kurz darauf Walnüsse und Pfeffer auf. Zum Ende hin verhallt dieser leicht würzige Eindruck wieder, Eichenholz und dunkle Schokolade leiten den Abgang ein.
Abgang: Lang und würzig, dunkle Schokolade, Minze und ganz zart Salbei, etwas Bienenwachs und getrocknete Johannisbeeren neben Asche.
Fazit: Ein seltener Ausnahmewhisky der trotzt seiner 30 Jahre im Fass noch sehr viel Grundcharakter der Brennerei enthält, dazu kommt seine herrliche Eleganz. 91/100 Punkte (2022).
Geruch: volles Aroma, das sollen nur 44,3% sein? Die süssen Sherryaromen wirken sehr verwoben mit dem speckigen Rauch, Orangen, Zitronen, Andeutungen von Wiesenhonig, entfernt Karamell und Nougat, der Rauch ist zart und wird von feinen Holzaromen begleitet, Sperrholzbretter, ich nehme aber auch eine permanente, leicht scharfe Ingwernote wahr, der Aromenmix ist betörend, die Eichennoten werden zunehmend komplexer, aber in einer Sanftheit, die ihresgleichen sucht, ich denke, dieser harmonische Dreiklang zwischen Rauch, Holz und Süsse macht diesen Malt so besonders
Geschmack: zart, weich, die Ingwernoten sind direkt wieder da, speckiger Rauch, süss, ölig, bestenfalls Trockenpflaumen und Dörrobstsüsse zeugen noch von den 1st-fill Sherryfässern, cremiges Karamell, und dann wird es doch noch fruchtiger, Orangen, süsse Zitrusfrüchte, aber alles in der Kategorie "zart"
Abgang: lang und zunehmend rauchiger, Speck und Tabak, Öligkeit
Fazit: dieser alte Lagavulin ist ein wirkliches Vergnügen, mehr noch, er begeistert, die Geruchsaromen sind perfekt für einen Rauch-Malt, die komplexen Holznoten ein Gedicht, und das alles in einer unglaublichen Eleganz und Zartheit, Wahnsinn.