Nase: Ein bisschen scheu, aber sehr ansprechend, da beißt und sticht absolut nichts, auch keine unangenehmen Beiaromen sind zu erkennen, eine Honignote drängt sich hervor, hinzu kommt diese Aromenkombination wie ich sie häufiger bei einer Abfüllung aus den 70ern bis frühen 80ern vorfinde, eingestaubte alte Eichenmöbel, ein winziger Hauch eingetrocknetes Haarspray, mehlige Äpfel und staubtrockene Rosinen, auch etwas Birne, minimale Ansätze von getrockneten Zitronenschalen, mit viel Luft kommt eine ausgeprägte Holzwürze mit Kräutern und etwas Vanille hinzu
Gaumen: Sehr leichter und etwas dünner Antritt, anfänglich kommt die trockene sonnengebleichte Eiche durch, Holzstaub, dann wird es zuckrig und leicht malzig, minimal pfeffrig, Milchschokolade mit Mandeln, Honig wird wieder deutlicher, die Früchte sind sehr verhalten, ein bisschen geschmacksneutraler Lagerapfel und ein winzig kleines Stückchen Zitronat, im Hintergrund weht beständig ein sehr dünner Haarspraynebel
Abgang: Ziemlich kurzer Abgang, extrem weich und ziemlich fluffig süßlich, erinnert an Marshmallows, wieder die leichte Rosinennote, keinerlei bittere oder spritige Ansätze, eine Andeutung an Holzmehl im Nachgeschmack mit einer dezenten Honigsüße, aus dem Rachen steigt verspätet eine subtile Apfelnote mit Mandeln und einem Hauch Vanille empor, zum Ende hin verbleibt ein leicht betäubt-parfümiertes Mundgefühl
Bewertung: Unaufgeregt und ziemlich gefällig. Die Aromenvielfalt ist zwar ein bisschen eingeschränkt, aber das, was hier geboten wird, hat durchaus Eleganz und ist frei von jeglichen unangenehmen Fehlnoten. Ein leckerer „easy drinking“ Whisky, bei dem mir allerdings ein bisschen die Substanz fehlt.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin