Nase: Das Aroma wird in der Nase bestimmt von leicht-verdorbenen hellen Früchten wie Birnen und Äpfel, braun und leicht-matschig geworden. Dazu Zitrone, Malz, Ingwer, Vanille, Honig, mineralische Noten, Apfelkaugummi, leicht künstlich. Der Alkohol ist (immerhin) sehr gut eingebunden.
Am Gaumen macht mir diese Abfüllung richtig Spaß - erfrischend-kräftiger Antritt, leicht öliger Körper. Wenn da doch nur nicht die (sehr prägnanten) Aromen von verdorbenen hellen Früchten wären, auf die ich (zugegebenermaßen) sehr empfindlich reagiere, und die mir hier gehörig die Show vermiesen. Wer damit gut klar kommt, das kann ich dann auch sehr gut verstehen, wird diese Abfüllung bestimmt zu schätzen wissen.
Nase: Ziemlich maritim und salzig, aber auch etwas alkoholisch in der Nase (Blender's Glass). Es dominiert jedoch eine gewisse Säure, die zwischen (Tetrapak) Weißwein, Ananas und Stachelbeere liegt. Dahinter Propolis und Kerzenwachs. Thymian und Oregano.
Mund: Der Alkohol am Anfang und im Mund war ziemlich aggressiv. Oliven, Salz. Etwas Retsina, mit einem fast harzigen Unterton und einem trockenen Gefühl im Mund. Auch hier lässt sich viel Säure, Süße und Frucht nur erahnen.
Beenden: Mittellang, trocken und sauer.
85/100
Fazit: Wer trockene und sehr säurehaltige Weißweine mag, könnte diesen Oban sehr mögen. Aber es ist nicht meine Baustelle.
________________________________________________________ “Because some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn.”
Milchstraße, Lokale Interstellare Wolke, Sonnensystem Sol, 3. Planet
Ich empfinde den Geruch als recht mineralisch mit deutlicher Ausprägung Richtung Weißwein. Dazu Birne mit dicker Schale, Sternfrucht, Grapefruit, Honigmelone und zu kurz gebackenes Weißbrot. Mit der Zeit auch Orange, Physalis und Ingwer. Schokolade, ob hell oder dunkel finde ich mal gar nicht. Das ist ungewöhnlich (zumindest Milchschokolade finde ich in Spuren fast immer). Nach noch mehr Standzeit kommen jetzt grüne Apfelfruchtgummiringe zum Vorschein. Der Antritt ist zuerst überraschend mild, dann aber kommt der Alkohol durch. Gut eingebunden, aber da der Geschmack recht spritzig-säuerlich ist und keine lange Reifezeit den Effekt abfedert, ist der Alkohol hier vordergründig. Auch das "Mineralische" finde ich hier wieder, sowie eine recht angenehme Fruchtigkeit von Äpfeln, Birnen, Quitte, Sternfrucht und noch unreifen Zwetschgen. Vom Mundgefühl her nicht sehr ölig. Im Geschmack jetzt ein wenig Schokolade und Kaffee. Im Abgang ausbrausende frische Eiche und weiterhin ein recht säuerlicher Grundton. Wird schnell recht adstringierend. Recht herb-kantig insgesamt.
Irgendwie schon ein interessantes Profil, aber mal gar nicht harmonisch oder gar verführerisch. Eher sehr erfrischend, kantig, herb und fordernd. Das Sample war eine spannende Erfahrung, aber genusstechnisch ist das nichts für lange Freundschaften (jedenfalls für mich).
------------------------------------------------ Quoten-Alien des Forums
Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot