Nase: Orangen, Malz und Sherry strömen in die Nase. Der Ersteindruck ist recht ausgeglichen, aber auch etwas herkömmlich. Irgendwie ein klassisches Blendprofil. Ein paar Rosinen, ein paar Trockenfeigen, gelbe und rote Äpfel, etwas Gerstenmalz und alles von feinen Zitrusaromen durchzogen. Ein Hauch von Vanille und Toffee schwingt mit und ein bisschen Minze ist auch mit von der Partie.
Mund: Der Tropfen trifft vergleichsweise klar und mild auf die Zungenspitze. Das Mundgefühl ist gut und der Geschmack tut es der Nase gleich. Getreide, Sherry, ein paar Kräuter und Gewürze greifen sehr ausgewogen ineinander während sich die Eiche als Orchestrator im Hintergrund versteht. Auch geschmacklich sind wieder Rosinen und Trockenfeigen dabei. Dazu gibt es etwas Pfeffer und Basilikum und einen leckeren Eichenholzgeschack, der sich im positiven mehr Würze zutraut, als ich es von diesem Blend erwartet hätte.
Abgang: Das Finish ist mittellang und eine konsequente Fortsetzung des Geschmacks. Im Grunde genommen klingt der gesamte Geschmack peu a peu aus. Ganz zum Schluß grüßt noch ein wenig kalter Kaffee.
Charakter: Ein ausgewogener Blend, der mich positiv überrascht. Er fällt nicht in die Kategorie „fade“. Sowohl geschmacklich als auch mit Blick auf das Mundgefühl und die Intensität, weiß er zu gefallen. Besonders gut gefällt mir, die Balance von Destillat und Fasseinfluss. Und als i-Tüpfelchen ist mehr Oloroso-Sherry erkennbar, als gedacht.
Bewertung: Für diese leckere Verblendung nach alter Bauart gibt es von mir heute gute 85 Punkte.
@matts tatsächlich fand ich den 12yo Poit Dhubh ebenfalls ganz lecker, erst recht in Anbetracht, dass es ein günstiger Blend ist. Ich würde tatsächlich einen Kauf einer Großflasche in Betracht ziehen (als Versandoptimierung allemal).