Nase: Begleitet von einer belebenden Zitrusfrische zeigt er nach einem kurzzeitig etwas verhaltenen Beginn seine hellfruchtige Präsenz mit saftigen weißfleischigen Pfirsichen und gelbfleischigen Nektarinen, reife knackige ''Galia'' Äpfel, Himbeergelee, Lindenblütenhonig mitsamt etwas Bienenwachs, die eleganten feinfruchtigen und malzigen Gerstenaromen sind noch erstaunlich lebendig, überreife Stachelbeeren, gelbe Kiwi, kleinere Stückchen von kandierten Papayas und getrockneten Ananas sind untergemischt, getragen wird dieser ansprechend liebliche Duft von mildem Eichenholz mit einer stetig zunehmenden Vanille-Kokos-Wolke, Milchschokolade mit Mandelkrokant, minimal Marzipan, leichtes Spritzgebäck, eine dezente Mineralität mit einem Anflug von Muschelkalk versteckt sich im Hintergrund
Gaumen: Legt mit einem herrlichen Mundgefühl los, sehr viskös mit einer ordentlichen Menge an Honig und Bienenwachs, gleichzeitig vorhanden ist ein subtiles Prickeln von Zitrusfrüchten, Mandarinen und süße Saftorangen, die maximal aufgeladene Fruchtbatterie folgt, reife Weinbergpfirsiche, Nektarinen, Zuckeraprikosen, saftige Äpfel, auch wieder tropische Noten von Papaya und Ananas sowie Guave und vollreife Physalis, Goldkiwi und überreife Stachelbeeren im Doppelpack, in diese opulente Fruchtvielfalt sind Vanille und Kokos zusammen mit toastigem mildem Eichenholz dicht verwoben, bei längerem Kauen wird es malziger und es zeigen sich klassischere Aromen, Butterscotch, Milchschokolade mit karamellisierten Mandelsplittern, letztlich findet sich in weiter Entfernung auch noch die minimal kalkig-mineralische maritime Note ein, dieser großartige Geschmack steht dem wunderbaren Geruch in nichts nach
Abgang: Langer und leicht trocken endender Abgang, auf dem mit Bienenwachs ausgekleideten Mundraum stampft nun die Eiche etwas deutlicher auf und hinterlässt ihre würzigen Fußspuren, jedoch keine Bitterkeit, eine kleine Spur frisch gerösteter Kaffee, getoastete Holzaromen mit viel Vanille und etwas Kokos schwingen nach, Milchschokolade, Mandeln, eine gering ausgeprägte Kalkigkeit senkt sich nieder und lässt die sanften Aromen von Pfirsichen und Tropenfrüchten noch einmal passieren, ein süßlicher Nachgeschmack zusammengesetzt aus Honig und Zuckeraprikosen mit Überresten der reifen Goldkiwi bleibt bestehen
Bewertung: Der nach 23 Jahren noch überraschend intakt wirkende Brand hat durch seine Reifung in diesem makellosen (refill) Sherry Butt herausragende Aromen entwickelt. Ein wirklich beeindruckendes Maltspektakel! ''Lochranza'' at its best!
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin