Art: Single Malt Region: Deutschland Abfüller: Hausbrauerei Altstadthof, Nürnberg
Alter: NAS Brenndatum: unbekannt Abfülldatum: 2022 Fasstyp/en: American Oak, Ex-Amarone, Ex-Sauterne, Ex-Marsala Alkohol: 74,5 %vol Preis: ~185 € Limitiert auf 250 Flaschen (0,5 Liter-Flasche, angeblich der stärkste Organic Single Malt Whisky der Welt) Herstellerbeschreibung: "Spezialmalz, kalte Gärung und schonende 3-fache Destillation mit besonderem Augenmerk auf die Abtrennung der ersten Fraktion des Mittelaufs bilden die Basis für unseren MASTERCUT. Mit der Reifung in Virgin American Oak und dem franktioniertem Finishing in verschiedenen kleinen Fässern schaffen wir die Verschmelzung von vielschichtigen Aromen zu einem einzigartigen Profil und höchstmöglicher Aromadichte. ".
Dieser Whisky ist auf Grund der wirklich hohen Alkoholstärke (74,5%) für mich eine echte Herausforderung. Daher ist auch der Prozess der Wasserbeigabe nicht so ganz einfach.
Farbe: gelbbraun
Geruch: sehr volumig, schwer, deutlich Honig, Honigwaben, fast schon einem Met ähnlich, leichte Malzbonbons, Wiesenkräuter
Geschmack: volumig, schwer, zäh, süß, honiglastig, die Kräuteraromen durchdringen ansatzweise die schwere Süße, eventuell Aprikosen, auch Holznoten sind schmeckbar
Abgang: der Abgang ist lang und süß, diese äußerst dominante Honigsüße empfinde ich aber zunehmend als Belastung
Fazit: dieser extrem hochprozentig abgefüllte Whisky ist schon eine Besonderheit - allerdings nicht der gefälligen Art, der Herstellungsprozess ist sicherlich für den Brennmeister eine Herzenssache, das Ergebnis ist aber leider nicht unbedingt alltagstauglich, die deutliche Honiglast ist dann auch wirklich eine Last, die Alkoholstärke macht die Aromen schwer und intensiv, diese sind allerdings derart verwoben, dass eine Differenzierung an Schwerstarbeit grenzt.
In der Nase süß und spitz fruchtig. Zitrus, Wein. Vanille. Etwas Holz. Eher leicht, aber nicht unaromatisch. Sehr süß. Mit Wasser wird alles intensiver, weniger Spitz. Die Aromen bleiben bestehen. Entfalten sich nun aber voll im Glas. Etwas Waldhonig gesellt sich hinzu.
Pur schon ne ziemliche Wand. Zitrus. Nadelharz, Chili. Auch mit Wasser immer noch ziemlich heiß. Dennoch kann man Weinaromen und auch markante Holzaromen gut erkennen.
Der Abgang ist zuerst scharf und dann eher wenig fruchtig. Aber etwas flüchtig dunn Ist halt kein Virgin Oak. Mit Wasser wird der Abgang auch holziger, Mentholiger. Und länger. Da sind schon intensiv würzige Fässer eingegangen.
OK, ich finde immer noch, dass der hier ein anständiger deutscher Single alt ist mit einem mehr als soliden Brand. Jedoch wirkt der Whisky doch auch scharf und jung. Selbst nach Wasserzugabe und die Fässer waren eher additiv unterwegs. Klar. Der Alkohokgehalt ist ein Statement, aber da muss auch zwingend Wasser rein. Immer noch gut, aber der Alligator hat mir deutlich besser gefallen. Das ist erfreulich, denn der Preis für den Mastercut ist schon etwas gaga.
"I find the whole business of religion profoundly interesting. But it does mystify me that otherwise intelligent people take it seriously." (Douglas Adams) Samplebörse - Tom na Gruagaichs kleine Gipfelbar