Nase: Süß, nussig, Rosinen, Honig, Minze. Später Kirsche und Birne.
Gaumen: Süß und leicht bitter, Holz, Pflaume, Pfeffer, Honig
Abgang: mittellanger, den Mundraum belegender Abgang mit ausgeprägter Bitterkeit, Pfeffer, Malz, auf der Zunge prickelndem Alkohol. Spät und schwach kommt die Glenfarclas-Nussigkeit.
Fazit: Die Nase ist schön, zeigt deutliche Sherryfasseinflüsse, ist dem Alter angemssen. Am Gaumen kann der Whsky auch noch gefallen, auch wenn die Sherryeinflüsse nachlassen. Das Schwächste ist klar der Abgang. Zu kurz, viel zu bitter, nichtssagend, tanninbeherrscht. Sicher kein Kaufkandidat, obwohl 2022 noch gut verfügbar.
Ich habe mal meine Notes von vor einiger Zeit zu dem Glenfarclas herausgesucht:
Mittelhelle Farbe. Duft: sehr angenehm, leicht Sherry, leicht Klebstoff, Vanille. Geschmack: etwas unterentwickelt (scheinbar "ausgelutschte" Fässer), erdig, Süße, adstringierend, das hohe Alter ist nicht zu schmecken, wenn das ein typischer Glenfarclas wäre, würde die Destillerie nicht zu meinen Lieblingen gehören. Die "Persönlichkeitenreihe" (ich kenne nur die Abfüllungen der letzten Jahre) ist wirklich ziemlich durchschnittlich in ihrer Qualität geworden und überteuert. Leider ist auch das aktuelle Release der Family Casks vom Sommer 2020 eine große Enttäuschung mit nur wenigen, grandiosen, Ausnahmen (z.B. 1990/S20 und 1993/S20). Ich hoffe bei Glenfarclas auf bessere und vor allem konstante Qualität in den nächsten Jahren! 83P
Ergänzung vom Mai 2022: Leider hat sich bisher keine generelle Qualitätsverbesserung bei den Abfüllungen von Glenfarclas ergeben. Auch die Family Casks vom Release Summer 2021 waren nur teilweise gut. Viele waren von unterdurchschnittlicher Qualität. Dafür sind 'zum Ausgleich' die Preise kräftig gestiegen.