Art: Blended Malt (ein Fass Laphroaig Single Malt und ein Teelöffel einer anderen Brennerei) Region: Islay Abfüller: Anam na h-Alba (and friends) - durchgeführte Fassteilung
Beasty Bessy 2013 - 2022, 8 Jahre, 52,8% alc. Blended Malt. Abfüller: Anam na h-Alba (Fassteilung). Ausbau: Bourbon Hogshead Nr. 221
Nase: Rauchig, medizinisch und maritim. Eine ausgewogen phenolische Mischung mit Jod, Verbandszeug, Schiffsplanken und Kiesstrand. Im Hintergrund ein Hauch frische Äpfel und Birne, der Torfrauch lässt aber nicht viel zu, eher kämpft sich ein leichtes Vanillearoma durch. Danach entwickelt sich noch einmal eine leichte Kräuternote, erinnert an Hustensaft mit einem Spritzer Zitrone, vielleicht auch Thymian. Zum Ende hin noch einmal angekohltes Holzbrett, Glut und Algen.
Gaumen: Kraftvoll, ölig und leicht scharf. Glut und Asche, Phenol und Teer, Jod und Verbandszeug. Die leichte Schärfe verstärkt den rauchigen Eindruck noch einmal deutlich. Ich schmecke getrocknete Apfelstückchen, etwas Karamell und Honig, Zigarrentabak. Die Schärfe ordne ich einer Steak-Pfeffer-Gewürzmischung zu.
Abgang: Lang, weniger intensiv. Phenol und noch warme Asche halten lange an, dazu etwas Bittermandelöl und Lakritz.
Fazit: Ein herrlicher „Blended“ Malt, wobei es sich hier um “teaspooned Malt Whisky” handelt. Um die Brennerei zu verschleiern wurde dem Fass ein Teelöffel eines anderen Malts beigemengt, womit es sich eben nur noch um einen Blended Malt und nicht mehr um einen Single Malt handelt. Welche Brennerei steckt nun da hinter? Zwei Tipps: Südküsten-Islay und der Name Bessy, Bessie Williamson war die frühere Eigentümerin von Laphroaig. 87/100 Punkte (2022)