Land: Panama Ausgangsmaterial: Melasse Destillationsverfahren: n.a. Abfüller: The Little Distiller (van Wees) Abfüllungsserie: Single Cask Selection - Cask Finish
Alter: 10 Jahre Brenndatum: 2011 Abfülldatum: 07/2021 Fasstyp: finished for 4 years in Ultimate Ballechin Bourbon Barrel 001 (Single Cask) Alkohol: 49,8 %vol Preis: ~45€ Limitiert auf 286 Flaschen
Färbung: Nein Kühlfilterung: Nein
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin
Aroma: Süß, malzig aber auch etwas abgestanden im Antritt. Ein bisschen Pflaumen oder Birnenbrand und eine leicht schmutzige Note. Eine alt wirkende Eichenwürze die sich nicht gerade in den Vordergrund rückt und dazu etwas Kakao. Oh, eine grüne Apfelschale folg gerade vorbei. Jetzt verwirrt er mich. Nach ein paar Minuten oder dem ersten Schluck wandelt sich die Pflaumen-Birnenbrandnote in eine recht unverkennbare Sherrynote. Jetzt sind es eher Backpflaumen und Rosinen.
Geschmack: Süß und uhihu, was ist denn das? Recht stark und intensiv im Antritt. Nach der lockeren Nase hätte ich das nicht erwartet. Also nochmal. Eine leichte Esternote aber irgendwie könnte das auch angebrannter Zucker sein. Süßer Rum, Sherry, Putzlappen, da ist alles dabei.
Abgang: Mittellang bis lang klingt er süß aus mit dieser Sherry Rum Note. Ein kleiner, etwas schwächlicher Espresso ist auch dabei mit odentlich Zucker.
Fazit: Gefällt mir sehr gut. Ein wandelbarer und vielschichtiger Whisky mit perfekter Trinkstärke. Toll
Tipp:
Alkohol: 55% Fassreifung: Sherry. Evtl. mit einer Kombination mit Rum Alter: 15-20 Jahre Brennerei: Also wenn der Bär immer Recht hat, dann hat er bestimmt juristischen Beistand. Also JURA (der Tipp kam übrigens von meiner Freundin)
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.
Nase: Trockenes Eichenholz lässt kurzzeitig eine lösungsmittelhaltige Klebstoffnote ausdünsten, dadurch öffnet sich der Vorhang für Früchte wie Knorpelkirschen und gelbe Pflaumen, tropische Nuancen von Mango und Papaya sind ebenso vorhanden wie der fleischig-süßliche Geruch von zum Bersten reifer Cocktailtomaten, etwas brauner Zucker und ausgegaster Kakao, das ''Ballechin''-Fass legt durch ausreichende Belüftung einen ordentlichen Zahn zu, Vanille und ein deutlich ausgeprägter aschiger Torfrauch-Beitrag zeigen sich, wodurch die Fruchtigkeit wieder ein wenig in den Hintergrund gedrängt wird
Gaumen: Im Mund startet sogleich ein ziemlich rapider Aromenwechsel, auf die doch recht kräftig ausgeprägte Eiche mit ein wenig Klebstoff und dem subtil teerig-rauchigen Beigeschmack von Asche folgen brauner Zucker sowie ein bisschen Marzipan und dann die ansprechenden Fruchtaromen, Kirsche, Mango, Papaya, Pflaume, ein wenig Guave sowie Apfel und Birne, auch der etwas fleischige Eindruck der vollreifen Cherrytomaten ist wieder vorhanden, zum Ende hin dreht es erneut in Richtung des Whiskyfasses, dezent malzig und mit spürbarem Torfrauch ausgestattet, ein Tröpfchen verbrauchtes Maschinenöl, dunkle Milchschokolade und Holzwürze, Vanille
Abgang: Fast schon lang und deutlich vom ''Ballechin'' geprägt, die Früchte sind auf eine Kleinstmenge zusammengeschrumpft, ein bisschen fleischig mit Resten von pikanter Mango, jetzt schiebt das trockene getoastete Eichenholz mit merklich Vanille an, überraschend viel Asche legt sich auf der Mundschleimhaut nieder und sorgt für einen teerig-rauchigen Ausklang, ausgeglommene Holzkohle, subtil erdig und torfig endend
Bewertung: Die 4jährige Nachreifung im ''Ballechin''-Fass hat diesem Rum einen deutlichen Stempel aufgedrückt, wodurch die feine Fruchtigkeit des Destillats beim Geschmack und vor allem beim vom aschigen Torfrauch dominierten Abgang kaum noch zu erkennen ist. Dieser Wechsel des Aromenspiels lässt mit Sicherheit keine Langeweile aufkommen, jedoch könnten Puristen mit diesem „Rum-Whisky-Hybriden“ eventuell ein paar Probleme haben. Auch wenn ich nicht immer für so etwas in der richtigen Stimmung bin, gefällt mir das Gesamtpaket gut.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin