Whisky: Michel Couvreur The Garden Party 2016/2020
Nase: Zuerst nehme ich eine intensive Walnuss in der Nase wahr. Wirklich extrem intensiv. Dazu eine Honigsüße. Dahinter drückt auch schon eine kräutrige Liebstöcklnote, die darauf drängt, sich breit zu machen. Aber es dauert, bis sie sich Gehört verschaffen kann. Die Walnuss ist zu dominant. Das hatte ich in dieser Intensität noch nie. Wahnsinn, was hier nach fast vier Jahren im Fass geschehen ist. Es dauert eine Weile, bis mehr kommt. Etwas weingetränktes Holz, etwas Latschenkiefer. Etwas in Alkohol eingelegtes Obst. Die Nase ist eher trocken. Noch etwas mehr Zeit lässt den Whisky weicher, cremiger wirken.
Gaumen: Liebstöckl und Waldnussöl. Das zusammen mit frischem Zimtgebäck. Erstaunlich süß, das hätte ich nicht erwartet bei der doch eher trockenen Nase. Voll und cremig, keine Spur angriffslustig. Im Nachschmecken bleibt es kräutrig und leicht klebrig-süß. Hinten im Mundraum setzt sich die Walnuss fest.
Abgang: Leicht, was die Wärme im Rachen angeht. Doch die Nussigkeit und der Nachklang der Kräutrigkeit bleiben noch lange im Mundraum.
Bewertung: Ich bin wirklich überrascht und begeistert. Sicher, der Whisky ist keine Offenbarung bezüglich seiner Komplexität. Er ist recht einfach gestrickt und recht schnell erfasst lässt aber genug Entwicklung zu, um nicht als eindimensional bezeichnet zu werden. Und das, was er macht (=Walnuss), das macht er toll. 89 Punkte.