Nase Oh ja! Ardbeg. Viel Raucharoma schwebt hier sofort aus dem Premium Snifter in die Nase. Sehr aromatisch. Holzrauch von einem Lagerfeuer auf dem einige Kräuter verbrannt und Spieße mit Ananas- und Pfirsichstücke gegrillt werden, von denen immer wieder Tropfen vom Fruchtsaft in die glühenden Holzkohlenstücke tropft. Verwehen diese süßfruchtigen Rauchschwaden entdeckt man einen Hauch einer zartblumige Note, die ich von Ardbeg so gar nicht kenne. Dahinter wird es wieder würziger mit feuchten Zweigen von Nadelbäumen, auf denen noch kleine Harzkrümmel haften, die ins Feuer fallen. Eine leichte Mentholnote ist zugegen, jedoch in keinster Weise störend oder auf den Alkohol zurückzuführen, sondern die anderen Gerüche untermalend.
Geschmack Sehr Cremig, ein weiches Mundgefühl. Erstmals eine leichte Süße auf der Zunge, die sehr rasch vom heftigen Holzrauch und den nun zur Asche niedergebrannten Holzscheite des Lagerfeuers aus der Nase weggeweht wird. Dann wird es leicht würzig mit zartem roten Pfeffer oder Ingwer und vielen Kräutern wie Salbei und Rosmarin. Von der Frucht aus der Nase ist eher wenig zu schmecken. Er ist vor allem im herben Geschmacksspektrum beheimatet. Beim zweiten Schluck wird die Würzigkeit sogar noch dominanter, jedoch entfalten sich sowohl die süßen Aromen mit Vanilleextrakt anfänglich länger und auch eine leichte Frucht wie etwas Zitronenabrieb mit ein paar Tropfen Zitronensaft zeigen sich.
Abgang Die Asche und der Rauch dominieren anfänglich im Finish. Dann werden Lakritze und wieder die Kräuter und Gewürze zum tragenden Aroma. Etwas dunkle Schokolade, eine leichte bittere Note ist zwar präsent aber eher im Hintergrund. Der Abgang ist durchaus lang, vor allem dem Rauch geschuldet.
Fazit Eine durchaus gelungene Abfüllung von Ardbeg. Vor allem in der Nase hat er, neben dem markanten Holzrauch, sehr schöne fruchtige Anklänge. Die für mich bis dato typischen Zitronennote ist nicht vorhanden. Im Geschmack übernimmt der Rauch und die Asche dafür dann umso stärker und es wird herbwürziger. Sehr lecker. Die 46% Alkoholgehalt stehen ihm gut. Er ist sehr süffig, gefährlich süffig. Wenn man die Chance hatte, eine Flasche zu ergattern.
@athelstan evtl. kannst du oben noch ergänzen, dass die Abfüllung in denselben Fässern wie der Ardbeg Alligator gelagert wurde (sozusagen Refill-Ex-Ardbeg Alligator Casks ). Das Alter müüsste dann auch bei ca. 9-10 Jahren liegen.
Den Vorschlag das Teil "Baby Snapper" zu nennen und damit die direkte Verbindung zum Alligator herzustellen hätte ich übrigens besser als dieses Dummbeutelmarketing gefunden (auch wenn es wohl nicht ganz ernst gemeint war)...sehe viel Einsparpotenzial in der Marketingabteilung in dem Laden
Zitat von SPM im Beitrag #3@athelstan evtl. kannst du oben noch ergänzen, dass die Abfüllung in denselben Fässern wie der Ardbeg Alligator gelagert wurde (sozusagen Refill-Ex-Ardbeg Alligator Casks ). Das Alter müüsste dann auch bei ca. 9-10 Jahren liegen.
Den Vorschlag das Teil "Baby Snapper" zu nennen und damit die direkte Verbindung zum Alligator herzustellen hätte ich übrigens besser als dieses Dummbeutelmarketing gefunden (auch wenn es wohl nicht ganz ernst gemeint war)...sehe viel Einsparpotenzial in der Marketingabteilung in dem Laden
Abgang: kurz: kandierter, mildpfeffriger Rauch am Zungengrund, Farmerschinken am Gaumen, mit sahniger Vanille und etwas Citronella süßrauchig und zügig ausklingend
Bewertung: Einer gefälligen Islaynase, folgt ein extrem klebrig rauchiger Gaumen, welcher in honigsüßem Zitronenrauch rasch ausklingt. Der Alkohol ist gut eingebunden, dennoch, viel zu süß und geschmacklich recht überschaubar dieser Hype-NAS.
"Verfallen wir nicht in den Fehler, bei jedem Andersmeinenden entweder an seinem Verstand oder an seinem guten Willen zu zweifeln." (Otto von Bismarck)