Heute angekommen und jetzt schon in meinem Glas, dieser Benromach von @Bene37
Nase: gleich mal Süß und frisch, wie Traubenzucker. Dahinter auch deutlich Alkohol, da nehm ich gleich mal Wasser. Es kommen süße gelbe Früchte nach vorne, saftiger Apfel oder besser naturtrüber Apfelsaft, Marillen, Kriachal, wundervoll fast wie ein Kompott. Dazu aber auch herbe, holzige Töne, etwas Zimtstange und vielleicht ein Hauch Salbei. Nochmal nachgeschenkt und nur Alkohol in der Nase, das Ding ist ein Schwimmer und braucht unbedingt Wasser.
Geschmack: süß und eher dünnflüssig, die gelben Früchte sind auch hier präsent wechseln aber zügig hin zu Apfelkernhaus und würzig, holzigeren Tönen. Die Früchte sind hier erst wie in der Nase süß und saftig, wechseln dann in weniger saftig sonder eher mehlig, wie die etwas überreifen Frühäpfel im Garten meiner Oma. Es wir immer herber und fast kräuterig, sehr schön.
Abgang: der Mund ist von einem würzigen Belag überzogen, die süßen Frücht gehen und eine schöne, nicht bittere Eichennote breitet sich aus. Hält sich lang und wird schön trocken.
Fazit: OA, 18 Jahre, Single Cask, Fassstärke und 140€, in der heutigen Zeit ein Schnäppchen. Endlich mal ein Benromach der kein einstelliges Alter trägt. Gefällt mir sehr gut, allerdings bin ich da voreingenommen. Benromach hab ich mehrere offen und kauf sie auch immer wieder nach.
Nase: mineralische Süße, ein bunter Fruchtkorb: grüne Äpfel und Birnen mit etwas Vanillesauce, Trauben, Honigmelone, ein paar Tropenfrüchte (Ananas, Papaya, Mango), leichter Rauch und Asche
Gaumen: voll und cremig, mineralische Süße, Obstkorb wie oben, leicht Vanille, Anis, leichter Rauch und Asche
Abgang: mittellang, mineralisch, Asche, die Früchte sind leider sehr schnell weg, sonst wäre der hier ein absoluter Kracher
Bewertung: eine schöne Fruchtbombe, die sich im Finish leider etwas zu schnell in Rauch auflöst: mineralische Süße, leichter Rauch und die hellen Früchte ergeben ein stimmiges Gesamtbild. Ein schöner Sommerwhisky, der dank des leichten Rauches und der Asche ein gewisses Extra hat.
Am Wochenende hatte ich nun den Samplerest vom Benromach 2003 Single Cask im Glas und komme zu folgendem Fazit:
Nase:
Créme Brulée mit etwas angebranntem Karamell, Pfirsich-Maracuja, herbe Noten, leichter Rauch, zwischendurch habe ich Pulled Pork/BBQ in der Nase. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden, etwas Wasserzugabe fördert tropische Früchte zutage.
Sehr rund und durchaus komplex, so eine tolle Nase hatte ich dieses Jahr noch nicht im Glas. Holt mich total ab.
Mund:
Cremiges Mundgefühl, auch unverdünnt keine alkoholische Schärfe erkennbar, auch hier zunächst tropische Früchte, die dann immer mehr in Rauch übergehen. Könnte gegrillte Ananas sein.
Abgang:
Eher mittellang, würziger, intensiver Rauch und Früchte.
Fazit:
Ein tolles Fass, dass hier von Schlumberger ausgesucht wurde. Die jüngeren Sherryfässer von Benromach sagen mir meist nicht so zu, aber dieses 18jährige reine Bourbon-Fass ist wirklich exquisit. Destillat und Fass sind hier m.E. in nahezu idealer Balance.
140 EUR sind nicht wenig, aber heutzutage ist das für das Gebotene im Glas mehr als fair. Benromach steigt und steigt auf meiner Skala der Lieblings-Brennereien.
"Harry saß auf dem Sofa und blickte zu ihm auf, mit der Gleichgültigkeit eines Mannes, der ein Glas mit gutem Scotch in der Hand hält, den er zu schätzen weiß."