Nase: Oh... da haben wir ihn, richtig schöner Sherrymalt. Rosinen, getrocknete Beeren, Orangen, Leder und Holzaromen. Es folgen wunderbar eingebundene Gewürze. Zimt ist darunter, entfernt ein wenig Lakritz. Harmonisch und wenig aufdringlich.
Gaumen: Er zieht seine Linie weiter durch. Einiges an Rosinen, ein Hauch Datteln, viel Leder und angenehm milde Holzaromen. Mehr Zimt als in der Nase, dazu Walnüsse und zarte Schokoladenaromen.
Abgang: Eher lang und anfangs noch sehr süß, zum Ende hin setzen sich noch einmal Zimt und trockenes Holz durch.
Fazit: In der aktuellen Core Range habe ich meinen Liebling definitiv gefunden. Ein wunderbarer Sherrymalt mit durchgehend klarer Linie, perfekt aufeinander abgestimmt. Richtig harmonisch und trotzdem nicht langweilig. 89/100 Punkte (2021).
Nase Er startet gleichmal ziemlich dunkel - dunkle Bitterschokolade mit Nüssen sowie getrocknete Feigen und Datteln. Kirschen, Erdbeeren und Heidelbeeren sorgen für einen fruchtig säuerlichen Kontrapunkt zur Schokolade. Hinter den roten Früchten versteckt sich noch eine Spur von Aceto Balsamico. Nach ein paar Minuten wird der Geruch gesetzter. Es erscheinen Pfeifentabak und Lederpolitur auf der olfaktorische Bühne. Die Nüsse vom Beginn sind nun deutlich geröstet und es mischen sich auch Mandeln dazwischen und sorgen für einen Marzipaneffekt. Am Ende ist ein spezieller, für mich nicht gänzlich aufzuschlüsselnder Geruch vorhanden, würzig, künstlich, aber auch etwas scharf - ob dies vom Holz der Eichenfässer kommt? Insgesamt ist es eine interessante Nase die mir grundsätzlich gefällt. Der Sherry ist präsent, jedoch ohne zu dominieren. Das Grunddestillat ist weiterhin vorhanden.
Geschmack Ein leichter Körper mit einem öligen Antritt im Mund. Hmm. Der ist sehr süffig. Gefährlich. Kurz ist eine kleine Spur von Süße, etwas Karamell zu schmecken. Diese wird aber sehr schnell von doch deutlichen Schwefelaromen übertüncht. Ich bin nicht schwefelallergisch, darum stört es mich nicht - bringt sogar etwas Tiefe mit ins Geschmacksprofil. Gleichzeitig wird es erkennbar würziger mit einem Hauch von pikantem Pfeffer. Dunkle Schokolade mit gerösteten Haselnüssen sowie getrockneten Datteln und Feigen sind ebenso zu schmecken wie etwas Pfeifentabak und altes Leder.
Abgang Ein leicht alkoholischer Nachklang, der etwas überrascht, passt nicht zum Alter. Danach Eiche mit Bitterschokolade, jedoch sind die herb bitteren Aspekte wirklich nur dezent. Danach wieder etwas Tabak und Möbelpolitur. Der Ausklang ist nicht allzu lange angesetzt. Die Aromen sind ziemlich rasch verfolgen.
Fazit Einmal eine andere Sherryabfüllung, nicht süß und fruchtig sondern viel mehr auf der schokoladig, würzigen Seite. Dies gefällt mir, muss ja nicht immer süße Sherryfruchtbombe sein. Der Schwefelanklang im Geschmack könnte einige Leute abschrecken. Der leicht alkoholische Nachhall, verbunden mit dem relativ kurzen Finish lässt den Abgang, gegenüber der Nase und Geschmack, etwas schlechter performen. Davon abgesehen ist es eine sehr süffige und durchaus interessante Abfüllung. Sicherlich die beste der vier, die ich nun insgesamt von Bladnoch hatte. Aber für rund € 100,- ist mir der 14y den Spaß nicht wert. In meinem Samplearchiv gibt es noch eine 17jährige Abfüllung. Vielleicht kann die mich restlos von Bladnoch und den Lowlands überzeugen.