Alter: 11 Jahre Brenndatum: 03/2010 Abfülldatum: 05/2021 Fasstyp: Heavy Char American Oak Barrels Alkohol: 56,8 %vol (Fassstärke) Preis: ~60€ Limitiert auf 1918 Flaschen Specially Selected für the Netherlands by De Monnik Dranken
Nase: Gleich nach dem Einschenken schon sehr präsent, karamellisierte geröstete Haselnüsse und beinahe leicht brotige Malznoten auf einer Unterlage aus sonnengetrockneten Eichenbrettern, erinnert an den Duft in einem selten besuchten warmen Bauernmuseum mit gut gepflegten alten Holzmöbeln, Nubuklederabrieb und staubiges Holzmehl, etwas brauner Zucker, getrocknete Mandarinenschale, dezente helle Früchte, zerbröckelte Apfelchips, mehlige Aprikosen, röstige Gebäcknoten im Hintergrund, Marillenknödel mit gebräunten Semmelbröseln, auch Gewürze lassen sich entdecken, ein Hauch Vanille, sehr wenig Zimt und eine klitzekleine Prise Kreuzkümmel, deutlicher tritt geriebene Muskatnuss hervor, gemahlene Koriandersaat
Gaumen: Mundfüllend und kräftig, der robuste Alkoholkörper zeigt erst durch ein etwas zu großes Schlückchen seine heiße Seite, in kleinen Nippern wie ein Gutti gelutscht hingegen frei von jeglicher Schärfe, eher wie ein massives Karamellbonbon mit gerösteten Haselnussstückchen, Krokant, warm-trockene und mit einer dünnen Holzkohleschicht überzogene Eichenbohlen geben einige toastige Nuancen und ordentlich Vanille ab, wird immer würziger, zusätzlich schiebt hinten raus noch einmal eine Ladung brauner Zucker an, geröstetes Malzbrot mit geschroteten Koriandersamen und Fenchelsaat, erkennbar Muskat, minimal Kreuzkümmel, Röstkaffee, sehr helles Leder und ein kleiner Krümel leichter Drehtabak, von den Früchten ist außer einer dezenten mehligen Apfelnote sowie getrockneten Orangenschalen und Andeutungen an Aprikosen kaum was zu merken
Abgang: Beim recht langen Abgang verblassen die Geschmacksnoten nach und nach, getragen von der karamelligen Süße braunen Zuckers zeigen sich die trockenen und gleichzeitig leicht harzigen Eichenaromen und das würzige Malz von ihrer Schokoladenseite, schließlich werfen die Gewürze mit einem dünnen Vanilleumriss ihre letzten Schatten und ein dezent erdiger mineralischer Nachgeschmack verbleibt in Kombination mit einer Erinnerung an einen kleinen Klecks Waldhonig
Bewertung: Würzig, mit einem ordentlichen Punch ausgestattet und von ansprechenden aromatischen Eichenfass-Aromen getrieben, liefert der Malt von Beginn an eine gute Performance ab. Er wartet zwar nicht mit großartigen Überraschungen auf und hat das kleine Problem, dass er durch Wasserzugabe zwar etwas weniger auf den Putz haut, dafür aber auch erkennbar an Präsenz und Nachhaltigkeit verliert. Aber pur in kleinen Schlückchen genossen, bietet er mir viel Gaumenfreude.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin