Art: Bourbon mit Finish Region: Texas (destilliert und gelagert), Kalifornien (geblended und gefinished) Abfüller: Gold Bar Bottle Company, San Francisco
Fässer: Frische Weißeiche + Finish in Rotweinfässern Alter: NAS, man sagt die "Hauptreifung" beträgt 3 - 6 Jahre Alkohol: 46 %vol Preis: ca. 60$ in den USA
Letztes Jahr gab es vom Weihnachtsmann ein wunderschönes, goldenes Geschenk - den Gold Bar Blended Whisky. Das Ganze war allerdings - man hat es beinahe geahnt - mehr Schein als Sein. (Mehr dazu hier )
Dieses Jahr haben wir nun seinen “Bruder” auf dem Tisch, den - wir kürzen den Namen hier mal ab - Gold Bar Black. Selbe Form, andere Farbe... und ganz anderer Inhalt, denn: Während es sich beim vorigen Gold Bar um einen Blended Whiskey handelte (was in den USA vieles bedeuten kann), haben wir hier einen Straight Bourbon (aus nicht bekannt gegebenen Destillerien in Texas) vor uns, der wiederum in Kalifornien ein Finish in Fässern erhielt, in denen zuvor kalifornischer Rotwein gelagert worden war.
Die Mash Bill gibt die Rückseite der interessant aussehenden "Flasche" bekannt: 80% texanischer Mais und 20% Roggen aus Oklahoma.
Nase: Kräftig. Fruchtig mit Rotwein, Traube und Bratapfel. Dazu auch herb mit Kräuter und Leder. Mund: Wuchtig, auch hier wieder Bratapfel. Dazu gesellt sich Zimt. Und auch hier herb-würzige Noten, Richtung Kräuter... geht über ins Penetrante, mit medizinischen Kräuternoten. Rotweinnoten, allerdings eher trocken-erdig als fruchtig. Dazu Eiche, die ins "muffige" geht. Abgang: Mittellang bis lang. Bleibend intensiv, kräftig und warm.
Typische Texas Bourbon Noten ergänzt durch ein schweres, erdig-tiefes Rotweinfinish. Das Zusammenspiel funktioniert. Das Ergebnis ist markant und... sehr interessant und absolut nicht schlecht. Eine Pauschalempfehlung kann es allerdings selbst für Fans von Texas Bourbon hierbei nicht geben, dafür ist das ganze einfach zu speziell. Wer einfach einen "guten Texas Bourbon" will, ist in den meisten Fällen mit einem Balcones Bourbon meist besser beraten. Wer aber Texas Bourbon, erdigen Rotwein, sowie ins muffig gehende Eiche und medizinisch anmutende Kräuternoten mag, und ganz bewusst etwas neues ausprobieren möchte, der kann hier zugreifen. Ganz leicht dürfte das aber nicht werden: In Deutschland ist der Whiskey kaum bis gar nicht zu bekommen... aber klar, das kann sich ändern. In den USA liegt der Preis bei ca. 60$, also etwas mehr als 50€... wir erlauben uns noch die Anmerkung, dass das uns persönlich - rein auf den Inhalt der Flasche bezogen - ein wenig zu viel wäre.
A propos "Flasche": Sie passt zum Inhalt, denn auch hier scheiden sich sicher die Geister. Aber der Whiskey darin ist keineswegs einfach nur "irgendwas", was man in eine extravagantes Gefäß gefüllt hat. Diesen Vorwurf kann man hier nicht machen. :)
Wer mehr darüber wissen möchte, hier unser Verkostungsvideo dazu... Rolf und Kai sind übrigens nicht ganz einer Meinung in ihrer Wertung das diesen "Goldbarren" betrifft. ;)