Bewertung: Gefällig ohne Ecken oder Kanten, 43%, Bourbon Fass mit Sherry Finish?, schön und stets "angemessen", will nicht auffallen macht aber einen angenehmen Eindruck, daher bekomt er heute 86 Punkte von mir.
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**Bitte keine Samples oder Busse**
"I am what I am and what I am needs no excuses." (Gloria Gaynor)
Aroma: Im Antritt finde ich eine alt wirkende Note. Keller, Spinnenweben aber zugleich auch eine tiefe Süße. Gleichzeitig finde ich auch eine Art Weinbrandnote. Old Bottle Flavour in Form von zerkauten Traubenkernen.
Geschmack: Erstmal recht dünn im Antritt aber dann wird er elegant und irgendwie..... schön. Er bietet eine trockene süße Note aber die Fruchtigkeit fehlt irgendwie. Kurz hatte ich den Eindruck von frisch geschnittenem Gras. Ein bisschen parfümiert kommt er rüber.
Abgang: Mittellang klingt er unauffällig aus. Das soll aber nicht negativ klingen. Er ist einfach ein Gentleman.
Fazit: Mir gefällt er gut. Ausreichend komplex und trotzdem süffig. Hier hat der Masterblender ganze Arbeit geleistet.
Tipp: Wir haben hier einen Blend von vor 1980, vielleicht sogar vor 1970 im Glas. Borubon und Sherryfässer wurden verwendet. 43%
Nase: Deutlich sherrytönig mit kräftigen Walnüssen und Früchten, Aprikosen und Schwarzkirschen reifen auf einem eingestaubten Eichentisch, das aromatische Holz wirkt reif und rüstig, erinnert an alte Schränke im Keller, der Grainanteil ist erkennbar, jedoch nicht aufgrund einer alkoholischen Tendenz oder einer Lösungsmittelnote, das ist eher eine zugleich weiche wie würzige Getreidegrundlage, Vollkornmüsli mit Rosinen, Blutorangenmarmelade auf knusprigem Weizentoast, im Hintergrund ist eine ganz leicht parfümierte Note von Veilchen und Haarspray zu erkennen, ein kaum wahrnehmbarer Hauch Torfrauch spielt mit rein, durch Luft nehmen sowohl die Malzigkeit als auch die Röstaromen zu, eine kleine Menge frisch gemahlener Kaffee, Kakao
Gaumen: Süß und sherrylastig entert der Whisky die Mundhöhle, Pflaumen und Aprikosen, ein paar Pfirsiche gesellen sich mit einer Handvoll Rosinen hinzu, griechischer Berghonig mit Nüssen, die rustikale Eiche präsentiert sich, Walnüsse mit einem minimal bitteren Häutchen, dunkle Milchschokolade mit Mandeln, eine dezente Vanilleausdünstung, Grain- und Maltwhiskys verbinden sich sehr harmonisch und erzeugen eine ungemein weiche Textur, die ein wenig parfümiert anmutende florale Veilchennote verbirgt sich in einiger Entfernung zusammen mit einer Andeutung an Torfrauch und Haarspray
Abgang: Noch mittlere Länge, sehr weich und mild klingen die Aromen des Geschmacks ohne nennenswerte Überraschungen aus, wenig Vanille, ein Anklang an Blutorange und Pflaume, im Nachgeschmack verweilen ein Rest der süßen Honig-Nuss-Mischung und die etwas staubige Eiche zusammen mit den Sherryaromen von Rosinen sowie Walnüssen und Aprikosen, nach deren Verblassen lässt sich immer wieder ein Hauch Haarspray sowie eine florale Parfümiertheit aus den Wangen quetschen
Bewertung: Dieser wunderbare Blend trägt keine Altersangabe und wirkt trotzdem sehr rund und reif. Ein makelloser Sherryeinfluss prägt das absolut harmonische Gesamtbild und gibt Einblicke darüber, wie es um die Fassqualität in den 60er Jahren bestellt war.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin