Aroma: Im Antritt zeigt er sich süß, parfümiert und blumig. Sherrysüß mit einer leichten grasigen Note weiß er zu gefallen. Alkoholische Noten oder eine starke Eichenwürze sucht man vergebens. Ein richtiger, leichter Nasenschmeichler. Nach dem ersten Schluck habe ich auch mein OBF gefunden. Etwas Kellermuff, verstaubte Spinnenweben und diese, für mich typische Traubenkernnote.
Geschmack: Der Antritt ist intensiver als erwartet. Leicht süß und erdig aber auch säuerlich (Brombeeren). Immernoch kaum Eiche.
Abgang: Der Abgang ist mittellang und jetzt spürt man auch die Eichenwürze.
Fazit: Tolles und vielschichtiges Aroma. Im Geschmack und Abgang ist er auch ganz lecker. Für mich war er allerdings recht schwer zu entschlüsseln weil er anders ist als die heutigen Whiskies. So ein Fläschchen könnte ich mir durchaus zulegen.
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.
Über diesen Blend lassen sich im Netz kaum Informationen finden. Das Einzige, was ich recherchieren konnte, ist, dass die J. & G. Oldfield Ltd. wohl eine für den italienischen Markt geschaffene Schattenfirma der Long John Distilleries Ltd. war, die zum damaligen Zeitpunkt Besitzer von Ben Nevis, Glenugie und Strathclyde waren. Dadurch besteht natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass in diesem Blended Scotch gewisse Malt- und Grain-Anteile dieser Brennereien enthalten sind. Wie viel davon in diesen Whisky geflossen ist, wird sich aber wohl nie herausfinden lassen.
Nase: Mit einem leicht vergorenen Unterton zeigt sich eine deutliche Note von konzentriertem Traubenmost, runzlige Apfelschalen und ausgetrocknete Sultaninen, bisschen Karamell, wenig Malz und nahezu keine Eiche, zu Beginn nur kaum Vanille wird diese mit Luftzugang deutlicher, getrocknetes staubiges Getreide, leicht parfümiert mit einer floralen Seite, erinnert an Rosenwasser, ein merkwürdiger subtiler Beigeruch von Grubengas ist aber auch vorhanden, Sauerkraut, der süßlich-gärige Duft von Maissilage zieht im Hintergrund vorüber, ein winziger Tropfen Buttersäure, diese Aromen klingen aber drastischer als sie wirklich sind, stattdessen wird nur eine weitere interessante Ebene hinter dem vordergründig lieblichen Duft freigelegt
Gaumen: Sehr weich mit einer ordentlichen Ladung Honig, mehlige Äpfel und Sultaninen, Karamell geht über in das Traubenmostkonzentrat, Rosenwasser sorgt für einen Parfumakzent, jetzt beginnt es etwas zu prickeln und der winzige Tropfen Buttersäure taucht wieder auf, ist zwar ein bisschen grenzwertig, aber noch nicht eklig, nun zeigt sich auch etwas Malz und Milchschokolade, ''Ovomaltine Crunchy Cream'', die Eiche bleibt weiterhin nur ein leiser Statist, im Verborgenen lässt sich eine etwas schmutzige Seite erkennen, altes Maschinenöl und ein klitzekleiner Hauch Odorierungsmittel, irgendwie auch ein wenig fleischig
Abgang: Eher kurz und recht leicht, ein kurzer parfümierter Moment, dann schaut jetzt zwar doch noch die Eiche mit minimal Vanille vorbei, das Holz ist aber trotzdem sehr harmlos und frei von jeglicher Bitterkeit, geröstete Sonnenblumenkerne, ein bisschen Honig sowie Sultaninensüße und Malz bleiben noch ein wenig länger vorhanden
Bewertung: Ein spannender und recht leckerer Blend mit einem ziemlich charakterstarken Profil. Noch ausgeprägter dürfte die merkwürdige Seite mit ihrem Buttersäurearoma und den schwefligen Destillatkomponenten für meinen Geschmack zwar nicht sein, aber so ist sie in gewisser Weise durchaus bereichernd und steigert die Komplexität. Alles in allem ein interessanter und guter Vertreter einer lange schon vergangenen Ära.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin
Nase: Süß ist er, Sherry und Gebäck fallen mir als erstes auf. Dazu ist er samtweich, hat Honig und Karamellcreme, die Sherrynote wird tiefer.
Gaumen: Er prickelt, ist süß und wieder habe ich Sherryaromen aber auch Weinaromen, dazu Aprikosen und eine schöne Eichenwürze. Das Mundgefühl ist trocken.
Abgang: Weinnoten, Marzipan, Aprikosen, Orangen und Mandarinen. Die Zunge brennt etwas, aber nur kurz, die Eichennote ist sehr angenehm.
Bewertung: Dieser Blend ist angenehm, der Alkohol passt zu ihm. Das einzig negative war das Brennen aber dass kann auch an meiner Tagesform liegen. Alles in allem ein runder schöner Blend, dessen Nase ich am schönsten fand, sie stach wirklich schön raus.
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"I am what I am and what I am needs no excuses." (Gloria Gaynor)