Nase: Zu Beginn rieche ich Dill, der aber sofort wieder verschwindet. Dann dreht er kurz in Richtung Schuhcreme und altem Buch. Aber dann schlägt die fruchtige Seite zu und ist sehr präsent mit Schattenmorellen aus dem Glas, dunklen Trauben und Pflaumenmus. Ich bekomme auch eine wachsige Note mit Kirschblüten, wie ich sie auch beim A'Bunadh habe.
Mund: Sehr voll und dick im Mund. Hier kommen auch wieder die Schattenmorellen und eine ordentliche Fracht Dunkelfruchtigkeit. An den Flanken der Zunge rollte langsam eine Spur Kakao entlang. Die Eiche sorgt für den Eindruck einer dezenten Rauchnote (ca. 5ppm). Kaum spürbar, aber passt super. Der Alkohol ist eigentlich nicht zu spüren.
Abgang: Würde ihn als mittellang bis lang bezeichnen. Zurück bleibt eine wachsige, dunkle Fruchtigkeit.
Fazit: Bei 3 Jahren von einem Finish zu sprechen, ist schon untertrieben. Für mich eher eine Zweitreifung, die ordentlich Spuren hinterlassen hat. Aroma und Geschmack sind sehr voll und präsent, was mir sehr gut gefällt. Ein Kandidat, denn ich mir definitiv nachkaufen würde. Meiner persönlichen Einschätzung nach 88/100 Punkte.
Nase: die hölllische 16 des Periodensystems, Dörraprikosen, schwarze Johannisbeeren, Kirschen, Buna Gummiersatz, Rotwein, Vanille, Pflaumenmus in der Biskuitrolle, Menthol, Lakritz, sahniges Karamell
Abgang: langanhaltend: trockener vanillierter Pfeffer am Zungengrund, trockene, geschwefelte Pflaumen am Gaumen, mit Anklängen von roten Weinbeeren und Mandelmus in eine mild sahnige Holzwürze überleitend, um mit Menthol, einem Hauch von Kaffee, mildpfeffrigem Tabak und Schwefel zunehmend bitter auszuklingen, sehr geil!
Bewertung: Ein wahrlich diabolischer Trunk, dieser Malt. Zu anfangs, mittendrin und am Ende Schwefel satt. Wer den mag oder darüber hinweg und daran vorbei zu schmecken vermag, der wird mit wunderbaren Frucht-, Nuss- und Holzaromen belohnt,- ich finde diesen Höllentrunk einfach nur himmlisch.. Ob dessen und in Anerkennung des gut eingebundenen, Alkoholes, ein guter bis sehr guter Malt und Kaufkandidat.
"Verfallen wir nicht in den Fehler, bei jedem Andersmeinenden entweder an seinem Verstand oder an seinem guten Willen zu zweifeln." (Otto von Bismarck)
Notes aus einer Blindverkostung. (Fassstarker Onlinestammtisch, 14.01.2023, Sample von @Botch )
Nase: Weihnachtsgewürze, Kombination aus süß und herben Aromen, Himbeerbrause, Kirschbonbon, leichte Vanille. Der Alkohol ist gut eingebunden, sticht nicht. Kaum Eichennoten.
Mund: Kräftig, etwas süß im Antritt, MonCherie Kirsche, die Gewürze treten etwas zurück. Mit der Zeit kommt Würze und Kraft, es entsteht eine Trockenheit auf der Zunge, etwas Walnüsse.
Finish: Mittellang, wärmend, die erst noch kurz vorhandene Kirsche wechselt in Richtung Holz/Eiche, Espresso, dunkler Kakao. Mit zwei Tropfen Wasser: Finish wird recht zahm und mild, bleibt aber ähnlich lang.
Kommentar: Schöner Anfang. Leckerer und angenehm trinkbarer Tropfen, mit dem man sich gut beschäftigen kann. Ca. 85/86 P.
Ergänzung, nachdem ich die Notes oben von leotrulla gelesen habe: Ich habe keinen Schwefel gefunden ...
Gott schütze uns vor Sturm und Wind, und Autos, die aus England sind.