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Vallein Tercinier XO Roots 44%

Farbe: Burnished

Nase: Leicht beißend zieht eine hellfruchtig wirkende Mischung aus Marille, Brioche, Pfeffer und etwas Minze in die Nase. Der Alkohol könnte etwas besser eingebunden sein. Majoran schwingt mit und peu à peu kommen Orangenschalen durch. Mangos und Pfirsiche changieren im Hintergrund und mit längerer Standzeit gesellen sich rote Beeren hinzu. Ich muss an reife Himbeeren und Erdbeeren denken.

Mund: Vergleichsweise klar und intensiv trifft der Tropfen auf die Zungenspitze. Von Beginn an schwingt ordentlich viel Eichenholz mit. Weißer Pfeffer prickelt ordentlich auf der Zunge. Im Hintergrund changiert ein etwas erdiger Geschmack, während sich im Vordergrund ein ganzes Lavendelfeld manifestiert. Ein paar Pfirsiche, Aprikosen und Marillen gesellen sich hinzu. Der Geschmack dreht immer stärker ins Florale und Fruchtige, aber die Eiche lässt sich nicht unterkriegen. Immer wieder vermag sie es, sich mit einem intensiven Holzgeschmack, der mich an Zedernholz erinnert, durchzusetzen. Mit dem weißen Pfeffer bleibt auch das Prickeln auf der Zunge ein steter Begleiter. Der Geschmack ist dadurch sehr lebhaft, mir aber eine kleine Spur zu pfeffrig. Sehr lecker empfinde ich wiederum die Anklänge von Tabak, die im Übergang zum Finish durchkommen.

Abgang: Das Finish ist mittellang. Auf Zedernholz gebettet und mit Pfeffer versetzt, macht zunächst der Lavendelgeschmack das Programm. Marillen und Mangos halten sich auch lange im Nacheschmack. Majoran lässt sich erahnen und ganz zum Schluß melden sich die Orangen wieder. Die Eiche gewinnt zunehmends die Überhand. Holzig-würzig-floral fällt der finale Vorhang.

Charakter: Gut trinkbar, wenngleich nicht allzu komplex. Eichenholz, Lavendel, Marillen, Pfirsiche, Aprikosen, und Pfeffer sollte man mögen. Die Würzigkeit übertreibt es ein wenig und der Alkohol könnte etwas besser integriert sein. Im positiven Sinne könnte man sagen, dass hier ganz ordentlich Dampf durch den Mund rollt. Und wirklich sehr viel Lavendel.

Bewertung: Mir etwas zu scharf und zu blümerant. Für diesen intensiven, aber etwas ungestümen und ruppigen Eichen-Lavendel-Pfeffertrunk gibt es von mir heute ordentliche 85 Punkte.