Nase: Dunkel und schwer. Rosinen und Gewürze mit Kellerduft. Alkohol ist wahrnehmbar wenn man die Nase tief reinhält, aber Menthol ist es noch nicht ganz. Zimt, Gewürznelken und Pflaumen, dazu ein Hauch von Kräutern
Geschmack: Dunkel und würzig, Gewürznelken, Zimt und fast etwas Lakritz. Kirschen, Pflaume und Marzipan (oder andere Nussnoten). Süß/herb wie Hustensaft (aber nicht so intensiv), Kräuter und etwas Nadelbaum. Zum Schluss etwas Zitrus oder Orange.
Abgang: Die süß/herben Kräuter- und Gewürznoten bleiben. Etwas Bergamotte und Fenchel? :D
Fazit: Insgesamt sehr dunkel und würzig. Wenig Frucht und Assoziationen die ich noch bei keinem anderen Armagnac auf meiner (kurzen) Entdeckungsreise hatte. Nicht perfekt rund und harmonisch, dafür aber mit Ecken und Kanten die ihn für mich sehr interessant machen. Und lecker finde ich ihn auf jeden Fall (vor allem für den Preis ). Daher heute von mir 92 Punkte Bin gespannt wir er sich noch entwickelt in der Flasche.
Erstaunlich wie nah er doch am 1998er ist. Eine Spur mehr Lebkuchen und Holzwürze. Ansonsten wieder sehr schön dunkelfruchtig. Etwas Wald und morsches Holz, getränkt mit allerlei dunklen Früchten. Die 42% stehen ihm ausgezeichnet. Ich will meistens gar nicht mehr. Das ist so schon ein intensiver Antritt und Nachklang. Wo der 1998er vielleicht noch frische Früchte erahnen lässt sind hier keine zu finden. Alles satt, reif und den ganzen Mundraum einnehmend. Zunehmend herb bitter, aber immer schön im Einklang mit der Fruchtigkeit und den Gewürzen. Ein bisschen Weihnachten und eine Prise Orient aufs Pflaumenkompott. Ich trinke ihn gerade im Vergleich zum 1987er und 1998er. Der 87er legt da schon noch ne Schippe drauf was Gewürze und Holz angeht.
Nase: Blumige Vanillesüße, Gewürze und herbe Eiche, muffige Noten mit dunklen Trockenfrüchten, feine Maracuja, Dörrpflaumen
Mund: Aromatische, herbe und leicht harzige Eichenwürze, etwas tropische Fruchtigkeit, süße und dunkle Trockenfrüchte, etwas Zimt
Nachklang: Herbe und aromatische Noten nach Radiergummi, zartbittere Eichenwürze, florale und schwere Süße, die an Portwein erinnert
Kommentar: Legt im Vergleich zum 1998 deutlich an Komplexität zu. Profitiert spürbar von mehr Zeit im Glas. Schöne, muffige Süße mit Bienenwachs aus dem geleerten Glas. Angenehme Alkoholstärke.