Nase: Wo ist der Laphi-Rauch? Leichter Rauch, verbunden mit Mullbinde, Jod, viel Vanille, Kuchenteig, Alkohol sehr gut eingebunden. Wasser hilft, der Rauch wirkt gesetzter, wie bei älteren Laphroaig Abfüllungen.
Mund: Süßer Antritt, Honig, Karamell, Rauch entwickelt sich im Mund, wird medizinisch, mit der Zeit drückt der Alkohol auf die Zunge, weißer Pfeffer, ein bisschen "teigig". Mit Wasserzugabe deutlich stärker, wird cremiger und fülliger.
Finish: Mittellang bis lang, gut wärmend, etwas pfeffrig, medizinischer Rauch und Malzsüße.
Kommentar: Richtig gut, insgesamt vielfältiger als der Williamson. 86 - 87 - 86 P.
Gott schütze uns vor Sturm und Wind, und Autos, die aus England sind.
Nase: Die erwartete Torfrauchbombe explodiert nicht, mineralisch maritim und erfrischend in der Nase wie eine salzige Meeresbrise, ausgebleichte Muschelschalen, getrockneter Seetang, hinterlegt mit einem sanften leicht zimtigen Kräuterrauchwölkchen, ein bisschen Anis, von der Fruchtseite her grün anmutend mit knackigen ''Granny Smith'' Äpfeln und der ein oder anderen Limettenzeste, unreife ''Conference'' Birne und holziger Ananasstrunk, die Eiche hat zwei Gesichter, das eine ist geprägt von getoastetem mildem Holz mit angenehmem Vanillebeitrag, das andere wirkt grünstichig frisch und etwas harzig wie ein Baumsaft entlassendes abgeknicktes Zweiglein, mit längerem Aufenthalt im Glas kommen noch Jod und frisches Verbandsmaterial hinzu
Gaumen: Im Mund entlädt sich dann doch gleich die volle Torfrauchpackung, Jod und Leukoplast, fabrikneue Mullbinden, algig und mineralisch, ein herzhafter Biss in den knackigen grünen Apfel fügt zudem eine erfrischende Säure hinzu, ein Spritzer Limettensaft und unreife Ananas verstärken den Fruchtsäurefaktor, die etwas bissige frische Eiche erfährt durch eine ordentliche Ladung Vanille eine schöne Abmilderung und das Mundgefühl entwickelt eine ansprechende Cremigkeit, das Rauchmoment dreht mit der Zeit in die Lagerfeuerrichtung, teerige Asche, Zimt, Anis, die geräucherte Gerste weist ein paar Grasflecken auf, eine Andeutung an einen verschmorten Duroplasten ist im Hintergrund ständig anwesend
Abgang: Hätte ich jetzt doch länger erwartet, die fruchtigen Aromen lassen ziemlich schnell nach, ebenso das Frischholz, es bleibt aber eine recht angenehme Mischung aus speckigem Rauch und Asche sowie Kräutern und Gewürzen bestehen, welche mit den maritimen Noten von Muschelkalk und Seetang untermalt werden, minimal Jod, Zimt und Vanille wabern ebenfalls noch länger im Mund herum
Bewertung: Die ''Laphroaig''-DNS kommt hier gut zur Geltung, auch wenn ich mir insbesondere im Geruch ein etwas kräftigeres Rauchspektakel gewünscht hätte. Nicht überwältigend, aber erfrischend und lecker!
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin