Art: Single Malt Region: Schweden Abfüller: Mackmyra
Alter: NAS Fasstyp/en: Ex-Bourbon- und Ex-Oloroso Fässer. Dazu frische schwedische Eichenfässer. Teilweise Finish in Birkenweinfässern Alkohol: 46,1 %vol Preis: ~55€
Nase: Warme, weiche und fruchtige Aromen wie Birne und Quittengelee drängen sich mir mit kräuterigen Weinaromen geradezu auf. Kaugummi und Fruchtgummi wechseln sich mit Äpfeln und malzigen Noten ab. Gleichzeitig sind florale Noten nach blühenden Sträuchern präsent.
Gaumen: Ist der weich, Weinaromen mit Quittengelee und Birnen breiten sich mit Kräuterbonbons im Mund aus. Dosenobst und süßes Holz stimmen mit ein. Kiefernharz und Waldameisenhaufen sorgen für ein mentholisch frisches Mundgefühl.
Abgang: Hier ist viel los: Kaugummi, Quitte, Birnen, Weinaromen und süßer Fruchtaufstrich vermählen sich mit Kräutern und mentholischen Kräuterbonbons. Das ganze dauert erfreulicherweise lang und hinterlässt ein schönes Prickeln.
Bewertung:Alter Schwede…. Ein herrlich frischer und fruchtiger Skandinavier der mit diesen Waldaromen seiner treu bleibt.
Aroma: Süß und fruchtig im Antritt. Die Fruchtnote zeigt sich hell und süß mit grünen Äpfeln und Ananas. Die Eiche wirkt frisch und würzt den Whisky ganz ordentlich. Im Hintergrund finde ich noch eine leichte Tymian/Rosmarinnote
Geschmack: Ölig und kräftig im Antritt. Auch im Geschmack dominiert diese frische Eichennote. Die Eiche lässt nur kurz Platz für süße Noten bevor das Mundgefühl in eine bittere Chicoreenote umschlägt.
Abgang: Der Abgang ist lang und recht bitter mit Kiefernharz und einer starken Kräuternote.
Fazit: Ein guter und vorallem gut gemachter Whisky. Für meinen Geschmack aber ein bisschen zu bitter und eichenlastig. Er könnte ruhig ein bisschen mehr von seiner süßen Seite zeigen.
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.
Mir wurde er kürzlich im Rahmen eines Tastings verborgen eingeschenkt. Schnell war mir klar, daß dies kein Scotch sein kann, ich verortete ihn sogar korrekt Richtung Skandinavien. Mangels regionaler Expertise war dann aber auch Schluß mit meiner Weisheit.
Nach Aufklärung fand ich durch die Reifung im Birkenweinfaß auch eine plausible Erklärung für die angenehme Grasigkeit und die unangenehme Bitterkeit, die mir die blumige Fruchtnote ziemlich vermieste. Ich hätte ihm auch eine Roggennote zugesprochen, aber er wurde doch aus Gerstenmalz destilliert.
Fazit: Ein eigenständiger Malt mit hohem Wiedererkennungsfaktor. Aber nicht nach meinem Geschmack.