Nase: dicker, kräuteriger Waldhonig, etwas dumpf, matschiger Boskop-Apfel, ein Anflug von Hafermilch, alle Aromen sind irgendwie unter einem Grundton wie alter feuchter Keller verdeckt. Bitte nicht negativ verstehen, aber ich kann es nicht anders beschreiben. Wie im Keller meiner Oma mit gestampftem Boden, wenn man ein Glas eingeweckte Zwetschgen holt.
Geschmack: Malzig und herbe Süße, Kräuter, geröstete Haferflocken, etwas Sesam und Eiche
Abgang: lang und immer süßer werdend, die Backen sind belegt, eine zarte Nussigkeit
Fazit: kein schlechter unter den deutschen Malts, aber für mich nix was mich jetzt total neugierig machen würde.
The Westfalian 4yo 2016 2021 51,9% exGlendronach-Sherry-Hogshead WID:177793
Nase: würzig, salzig, sehr süß, die Eiche leicht muffig mit Schokolade, Kirschen, Orangen, eine Prise Zimt und Liebstöckel
Mund: kühl, cremig, süß, mild, dann Pfeffer prickelnd mit vielen Gewürzen, Zimt, Majoran, Liebstöckel, aber auch getrocknete Früchte in Richtung Orangen, dunkleren Beeren und Kirschen.
Prickelnd bleibt er mit einem tollen Schoko-Frucht-Eichengeschmack mittellang zurück.
Wie schon mehrfach erwähnt, brennen die in Westfalen einen tollen Whisky. Was mich beeindruckt, dass sie bei den ausgesuchten Fässern – aus renommierten Destillen – ein feines Näschen beweisen, aber das wird wohl nicht ihr einziges Geheimnis sein. Blind würde ich die letzten The Westfalians die ich im Glase hatte, nie als "deutschen Whisky" erkennen.
Unabhängig vom PGV (mittlerweile teuer geworden ... auch wenn Qualität nun mal nicht billig ist!) doch der Genuss kam – leider - erst kurz vor Schluss: 88 WB Punkte