Fernando de Castilla Fino Nase: Sekt, Silage/Silogeruch, Süß-Saure-Sauce im Chinarestaurant, blumig und Schnittblumen, etwas Käse und nasse Pappe Geschmack: Schaler Sekt. trocken und mineralisch mit Sauerteig und etwas Gegorenem. Fazit: Frisch und ich kann ihn mir gut im Sommer gekühlt vorstellen.
Herbe Aromen entweichen dem Glas und eine gewisse Muffigkeit ist spürbar. „Florale Aromen“ wurden in den Chat-Ring geworfen und das trifft es recht gut. Schnittblumen und der Duft von Blumenwasser sind für mich wahrnehmbar. Die Muffigkeit erinnert am Silage und eine gewisse Käsigkeit. Ein herb-bitterer Duft dominiert. In Erwartung dessen, was da kommen wird, zieht sich in meinem Mund so einiges zusammen. Zu Recht. Eine starke Adstringenz breitet sich aus und lässt die Zähne stumpf „quietschen“. Bitteres Zitronat. Erst wird Speichelfluss angeregt und dann fühlen sich die Wangeninnenseiten trocken und rau an. Herbe, wärmende Trockenheit bleibt. Hat einen kleinen Touch von Medizin.
„Whisky, like a beautiful woman, demands appreciation. You gaze first, then it´s time to drink.“
Nase: Sauer-belebend. Frisch aufgeschnittene Zitrone und grüner Apfel. Über den Apfel komme ich auch zu einer leichten, fischen Fruchtsüße. Aber insgesamt ist er eindeutig auf der säuerlich-herben Seite beheimatet. Blanchierte Mandeln. Muskat, Blühende Obstbäume, etwas Pfirsich. Mund: Knackige, spritzige Säure. Apfelfrucht (sehr grün). Etwas Muschelkalk. Wird dann voller im Mund. Pumpernickel, darüber habe ich auch eine Art Süße mit dabei. Abgang: recht geschmeidig. Lebendiges süß-Säure-Spiel. Regt den Speichelfluss an.
Fazit: Der gefällt mir richtig gut. Sehr lebendig und frisch, mit schönen fruchtig-blumig-brotigen Aromen. Die auf jeden Fall sehr prägnante herbe Säure wird für mich durch ein vollmundiges Mundgefühl aufgefangen, das sogar minimale süße Aspekte aufweist.
"Everything in moderation, including moderation." Oscar Wilde
Nase im Spiegelau Premium Snifter Veltliner, Flor, grüne Oliven, etwas Holz, Gräser und Stroh. Im Hintergrund etwas Creme, Käse und Äpfel; zu Beginn äußerst sauer (grün), später reifer werdend. Das leere Glas schreit nach Hefe, deutlich Käse beziehungsweise Stinkefüße und etwas Felgenreiniger.
Abgang Abermals florlastig, etwas Iod, minimal Eiche. Später klar frische Haselnüsse [die habe ich heute am Gaumen vermisst]. Nicht übermäßig trocken. Gute Persistenz.
Kommentar Den Fino Classic von Fernando de Castilla habe ich gern immer wieder mal offen. Eher auf der spritzigen Seite angesiedelt für mich mehr ein Sommer-Fino und guter Begleiter zu Oliven.
Wie von der Bodega gewohnt recht direkt und klar strukturiert. Äußerst florlastig (ginge für mich auch als en Rama durch) mit einem robusten Unterbau. Gefällt und langweilt nicht. Sein älterer Bruder – der Fino Antique – spielt allerdings in einer ganz anderen Liga.