Nase: Zu allererst weht mir eine Lacknote durch die Nase. Diese verfliegt aber sehr schnell. Danach wirkt er altehrwürdig und weinig. Sehr dunkle Schokolade. Leicht ranzige Butter. Kerzenwachs und auch etwas Petroleum. Wieder zurück Richtung Wein: Cranberrysirup. Ganz dunkle vollreife Kirsche. Süßes Orangenöl. Aber auch ein Bouquet vollreifer exotischer Früchte, die hier sehr gediegen und auf ihre Essenz „einreduziert“ wirken. Getrocknete Birne. Eichenextrakt – super dicht konzentriert. Honig mit Erdbeerbalsamico und zähflüssiges Karamell. Malzschrot. Frisch gewaschene Wäsche, die in der Sonne draußen trocknet. Heidekraut. Rosen im Gewächshaus. ... Ziemlicher Götterstoff, da könnte ich stundenlang dran riechen und immer wieder was Neues finden!
Mund: Ausdrucksstarker Antritt. Herb-weinsäuerlich-kräutrig. Vollmundiger Rotwein, der lange im Barrique gelegen hat. Sehr ölig und voll. Wieder eine extraktreiche Eiche, sehr aromatisch, mit schöner Holzzucker-Süße und einer top Struktur. Zieht auch ordentlich an – bei aller altgediegenen Eleganz ist er noch echt fit und agil. Alkohol wunderbar eingebunden, verleiht ihm eine schöne wärmende Kraft und Präsenz.
Abgang: Sehr intensives, vollmundiges, tiefes und geschmeidiges Mundgefühl. Ein genialer Körper mit genau auf den Punkt gebrachter Intensität und Power. Auch das Holz wirkt perfekt – sehr präsent aber nicht übermächtig, Marke "Kraftvolle Eleganz". Arbeitet sich ganz tief in die Poren hinein und klebt am Gaumen. Wachsig-ölig. Natürliche Süße in Richtung Waldhonig. Nadelholz. Getrocknete Kräuter und – ganz deutlich - eine holzig-faserige Mango, die einen ausgeprägt harzig-terpentinartigen Geschmack mitbringt. Mango auch in getrockneter, kandierter Form. Ein Feeling von gediegener (europäischer?) Eichenkräutrigkeit und saftig-harzige Mangofrucht bleiben sehr lange auf der Zunge zurück.
Fazit: Der bringt mich zum Schwärmen! Ganz großes Kino. Einer der besten Malts, die ich bisher im Glas hatte. Benötigt etwas Zeit im Glas, um sich zu entfalten.
"Everything in moderation, including moderation." Oscar Wilde
Nase: Eine sehr blumig fruchtige Angelegenheit, reife Mango und saftige Papaya, süß-säuerliche Physalis und Kumquats für eine herbe Frische, Ananas und Grenadilla, Honig mit einem kleinen Anteil Bienenwachs, auch reife Äpfel und Birnen sowie eine subtile rote Beerenfrucht, das dünn lackierte Grundgerüst besteht aus kompakten trockenen Eichenholzaromen zusammen mit getoasteten Schwaden von Vanille und einem Anflug von Kokos, eine milde florale Kräuternote wie getrocknete Kamillenblüten, auch etwas Majoran, durch weitere Luftzufuhr wird der süße Blütenduft etwas stärker, ein Spritzer Rosenwasser
Gaumen: Die tropisch fruchtigen Aromen treffen mit einer Menge Waldhonig ein, leicht wächsern, dünn aufgeschnittene spritzige Kumquats, etwas Maracuja, Mango und Papaya ergänzen eine exotische Süße, ein bildschön gereiftes Gerstendestillat schwingt im Mundraum hin und her, reife ''Braeburn'' Äpfel, gebackene Birnen, die robuste Eiche ist durchweg präsent mit einer sehr niedrigschwellig trockenen Struktur, dunkle Milchschokolade, wenig Süßholz, ''Earl Grey'' Tee mit braunem Zucker und dezenten Gewürzen, eine Prise weißer Pfeffer, vor dem Runterschlucken wird noch einmal an der Zimtstange gelutscht
Abgang: Ein langer Abgang schließt sich an, zunächst würziger Honig, Piment, etwas Anis, Apfelchips, zartes Malz, eine kleine Spur brauner Zucker, Mandeln in einer Sahnecreme mit roten Beeren, dunkle Milchschokolade mit rosa Pfeffer, eine Prise Zimt, wenig Süßholz, die Mango-Maracuja-Papayakombo trifft ein, milde Kräuter in Richtung Majoran im Hintergrund, ein Hauch Kokos und etwas mehr Vanille tauchen auf und vermischen sich mit einer leicht morschen und minimal pilzigen Holznote zu einem finalen Nachklang
Bewertung: Eine lebendige und abwechslungsreiche Fruchtigkeit trifft auf die doch bemerkenswerte Eiche dieses alten Hogsheads, welches meines Erachtens vor langer Zeit garantiert Kontakt mit Sherry hatte. Viel ist davon zwar nicht erhalten geblieben, aber immerhin noch genug, um den hervorragenden Brand von ''Linkwood'' mit lieblich süßen Beinoten zu versehen. Wäre die Eiche vielleicht ein klein wenig zurückhaltender, wäre dies für mich ein neuer Referenz-Malt. Aber auch so ist es ein sehr guter Whisky, der mir enorm viel Freude bereitet hat.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin