Nase: Viele Kräuter und Gräser. Gewürze, auch mit zerstossenem Pfeffer. Geht über zu Zitronenpfeffer. Etwas Vanille kommt immer wieder durch. Dazwischen, bei jedem zweiten Mal nosen, kommen Parafine und Öle.
Mund: Süß und salzig. Etwas Gebäck. Vanilleplunder mit Hagelsalz. Kräuter dazwischen. Die Würze geht stark in Richtung altes Holz.
Abgang: Einiges an Bitterstoffen und auch wieder gealtertes Holz. Das Salz ist auch stark präsent. Dazu grasige und vanillige Noten. Vielleicht ein wenig Seife… aber das ist nicht unangenehm.
Fazit: Wundbar. Alt und würdig. Sehr lecker. Wenn man ihn im Mund so richtig kaut, dann macht er geil auf. Die Seife ist an der Grenze und das bremst ihn auch auf dem Weg zu noch mehr Punkten.
Linlithgow 1975 - 2004, 28 Jahre, 48,1% alc. Abfüller: Signatory Vintage (dumpy bottle). Ausbau: Oak Cask 96/3/37, keine genauere Angabe
Nase: Ziemlich würzig im ersten Eindruck. Bunter Pfeffer sowie süße Chilisauce, dahinter werden dann die Fruchtaromen stärker. Nach kurzer Zeit erinnert kaum noch etwas an die Würze, nur manchmal blickt ein Hauch Pfeffer noch einmal kurz durch. Ich finde nun zarte Veilchen, etwas Blumenwiese und Vanille, Kakaobutter und frisch geöltes Eichenholz.
Gaumen: Die Betonung liegt auf angekohltes Eichenholz, recht intensiv und angenehm bitter. Dazu gesellen sich Asche, Malz und Karamell, etwas salziges Popcorn, Marzipan und dunkles Brot. Durch die leicht salzige Komponente wirkt der Whisky etwas trockener, sie intensiviert auch noch mal das Eichenholz.
Abgang: Sehr lang, sehr viel Eichenholz. Ich denke an antike Möbel, dazu dunkle Schokolade und ein wenig Röstmalz. Fazit: Hier haben Brennereicharakter und aktives Fass einen harten Kampf geführt, das Fass ist eindeutig als Sieger hervorgegangen. Der Whisky ist wunderbar, nur ein Ticken zu spät abgefüllt. 86/100 Punkte (2022)