Nase: Toffee, karamellisiertes Popcorn, hinter der massiven Karamellwand zeigt sich die alkoholische Jugend, ein Anflug von Pappmaschee, frischer Matrizendruck, vereinzelte Äpfel und Birnen im Hintergrund, unreife Banane
Gaumen: Ganz viel Karamell, mehlige Äpfel und sandige Birnen, grüne Bananen, leicht spritig, die Eiche zeigt sich sehr bieder und etwas verbittert
Abgang: Sehr kurz und eher unangenehm, nahezu nur Karamell, biedere Eiche schließt sich an, die metallische Jugend zeigt sich, ein alkoholisches Nachglühen, minimal nussig
Bewertung: Bei diesem Blend zeigt der hohe Grainanteil keine Gnade gegenüber den enthaltenen Malts. Ausgelutschte Fässer und der Einsatz von Karamell bewirken einen flachen Whisky ohne Wiedererkennungswert. Das beste ist der frühe Antritt, wohingegen der Abgang nicht unbedingt auf einen weiteren Schluck Lust macht.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin
Ich habe ihn heute bei meinem Schwiegervater probiert. Ich kannte den Blend bisher nicht, der immerhin in den TOP 10 der weltweit meistverkauften Scotch zu finden ist. Lead-Malt ist Glen Moray.
Ich teile die treffende Beschreibung von @Boletus , vermisse dabei lediglich Lakritz und Blutorange. Gar nicht einverstanden bin ich jedoch mit seinem vernichtenden Urteil. Ein Blend dieser Preisklasse ist niemals toll. Der Label 5 ist aber zumindest nicht schlechter als andere, sondern gehört aus meiner Sicht eher zu den gelungeneren Vertretern dieses Segments. Trinken muß ich ihn natürlich trotzdem nicht.
@Bloedz Ich gebe dir völlig recht, dass ein Blend dieser Preisklasse niemals toll sein wird. Allerdings habe ich über die Jahre meiner Studentenzeit, in denen ich mich aufgrund meines damals schmalen Geldbeutels in dieser Preisklasse bewegt habe, doch gelernt, dass die Whiskys zumindest zum Zechen einladen und nicht bei jedem Schluck einen unangenehmen Eindruck hinterlassen sollten wie dieses Batch vom Label 5. Möglicherweise hat er ja qualitativ mittlerweile zugelegt, was meines Erachtens im Vergleich zu der von mir getrunkenen Flasche nicht allzu schwierig sein sollte.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin