Nase: Oh wie schön.... eine schwere aber zugleich frische Süße mit feinem Leder und Pfeifentabak, im Hintergrund eine dezente Säure. Fruchtig ist er aus der Backstube, ich habe gebratene Äpfel Gebäck, ich muss an Omas Apfeltaschen denken (lange ist es her...), Kirschen und Mon Chéri, Litschis und braunen Zucker.
Gaumen: Im Mund ist er nicht mehr ganz so süß, es wird herber... Leder und ein muffiger alter Kleiderschrank vermischt sich mit Holzaromen. Den Tabak finde ich... nein er drängt sich auf und bringt gleich einen Schwung alter Bücher mit. Die Süße ist herb aber immer noch da und der Mund wird trocken, aber das passt einfach toll zu diesen muffigen Aromen!
Abgang: Sehr Mild und immer noch alte Bücher und Papierstapel. Der Tabak und das Leder bleiben treu und die leichte Säure rundet das alles schön ab. Der Abgang ist gemütlich und er verabschiedet sich mit Weinnoten, und das recht lange.
Bewertung: Ich bin ein Stück begeistert, solch einen Muff und dieser Altherrenzimmernoten mag ich sehr. Der Alkohol war gut eingebunden, da brannte und kribbelte nichts im Mund. Wirklich schade, dass dieser Whisky limitiert ist... Für diesen "WOW-Effekt" bekommt doch glatt 91P von mir.
Edit: Ich hatte ihn jetzt noch einige Male im Glas und finde in der Nase und am Gaumen diese typischen skandinavischen harzigen Aromen. Sehr schöner und toller Stauning.
Nase Heidekräuter, Hefe, frischer Brotteig und Malz, darüber das Aroma von Rosinen, sehr reifen Trauben, Brombeeren und Heidelbeeren. Schön ausbalancierte Fruchtsüße - die aus der Reifung im Sauternes Fass gewonnenen Aromen entpuppen sich als sehr gute Begleiter für einen Stauning. 87
Geschmack Fett, cremig und dickflüssig, beinahe sämig. Wo sind die 57.6%? Zunächst einmal zeigt sich wieder der heidekräuterige Stil von Stauning, bevor dann dunkle Beeren, Pflaumen, getrocknete Datteln und Feigen kommen. Muskatnuss, Pfeffer, Zimt, dazu viel Milchschokolade und Marzipanbrot. 88
Abgang Hält lange durch, insbesondere die Beeren und die getrockneten Früchte. Nun die Kräuternote einen guten Tick herber, dazu trockene Holzspäne und der Rauch eines entfernten Strandfeuers. 86
Fazit Selbst bei einem ordentlich langen Sauternes Finish wie vorliegend kommt der tolle (heidekräuterige) Grundgeschmack von Stauning sehr gut durch - lecker!
Top 5 2018|2019|2020|2021|2022|2023|2024 'Do you believe in ghosts?' 'Only the ones provided by Jameson.' (Ken Bruen) Whisky is liquid sunshine. (G.B. Shaw)
Aroma: Im Antritt richtig süß mit Sahnebonbons und Brotkruste. Sehr ungewöhnlich. Apfeltaschen mit Zuckerglasur, danke @Boletus . Brauner Zucker. Leicht aromatisierter Pfeifentabak.
Geschmack: Kräftig im Antritt und da sind die Kiefernnadeln und das Harz. Latschenkiefer Badezusatz. Über allem liegt eine süße Note.
Abgang: Mittellanger Abgang mit Mottenkugeln und ausgekauter Kaugummi.
Fazit: Was ein verrückter Spalter. Ich finds irgendwie genial.
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.
Nase: Eine dicke Scheibe saftiges dunkles Bauernbrot mit zähflüssigem Honig beschmiert, sahniger Buttertoffee, fettiges zuckriges Knuspergebäck mit süßem eingekochtem Apfel, erinnert mich an die künstlich anmutenden lauwarmen Apfeltaschen von ''McDonald's'', Muscovado, ein bisschen Wildleder und Pfeifentabak, beim tiefen Einatmen kommt eine Andeutung an einen warmen Nadelwaldboden hervor, ''Badedas'' Badeschaum mit ätherischen Koniferenölen, Kakaopulver, der Geruch ist jetzt nicht besonders vielschichtig, aber in seiner Wucht ungemein beeindruckend
Gaumen: Jetzt kommen die harzigen Kiefernnadeln deutlicher in den Vordergrund, Latschenkieferbadeschaum, schweres und öliges Mundgefühl, die üppige Süße der Sauternesfässer liefert einen interessanten Kontrapunkt, dazu die knusprige dunkle Brotkrume und das satte Malz, gebackene Äpfel, in der dritten Reihe wird ein ausgelutschter Kaugummi gekaut
Abgang: Neigt zu einem langen Abgang, die Latschenkiefer-Rheumabadnote mit ihrer herben Harzigkeit klingt langsam aus, die brotige Süße lässt nach und macht Platz für eine Andeutung an leicht pilzigen Edelschimmel, das alte muffige Aroma von Omas Kleiderschrank mit einem Hauch Naphthalin bleibt zusammen mit wenig Anis übrig
Bewertung: Eine absolut einzigartige Aromenkombination. Nicht komplex und sicher auch nicht einfach zu trinken, eventuell sogar etwas verstörend, aber dafür umso spannender und immer unterhaltsam.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin