Obwohl ich nun nicht am Malzmaus Wettbewerb teilnehme, auch hier mein erster Auftritt mit einem, der mich überzeugt hat.
Nase: Was ist das denn?? Sirup? Honig? Karamell? Zuckerwatte? Irgendwie alles auf einmal. Dazu dunkle Schokolade und Toffee, Rosinen, im Hintergrund eine leichte Eichennote. Unverkennbar kein Sherry, aber auch nicht der übliche Weinunterton. Die 60 Prozent sind in der Nase nicht spürbar.
Gaumen: Wow. Wahnsinnig komplex und mundfüllend. Eine schwere Süße macht sich im gesamten Mundbereich breit, wie bei einem alten Sherryfass. Karamell, Bratapfel, Zimtschnecken und auch würzige Eiche, die dazu führt, dass die Süße den Whisky nicht erschlägt. Orangenschale und Bitterschokolade im frühen Abgang. Der Alkohol ist hier stärker spürbar aber stört nicht. Ich mag ihn so, viele würden Wasser beigeben.
Abhang: Sehr langer Abgang, in dem keine neuen Geschmäcker hochkommen, sondern das, was auf der Zunge lag, langsam verschwindet. Sehr komplex und der ganze Mund fühlt sich überzogen mit dieser Sauternessüße. Der Alkohol, der am Gaumen recht stark war, verflüchtigt sich und verwandelt sich in eine würzige Vanille-Eichennote, die den ganzen Mundraum genau so bedeckt wie die süßen Eindrücke
Assoziation: Weihnachtsmarkt, Lebkuchen backen mit meiner Holden.
Ein für sein Alter ausgesprochen komplexer Malt, der mich restlos überzeugt, aber wohl nicht jedermanns Sache sein wird. Eine perfekte Harmonie aus Eiche, Süße, und Whisky Charakter. Nichts erschlägt nachhaltig das Andere. Erst dominiert die Süße, dann die bittere Eiche und der Whisky und dann kommt die Süße zurück. Eine komplexes Spiel mit einer Beharrlichkeit im Abgang, die ich von einem 14-jährigen so nicht gewohnt bin. Der einzige ü90 bislang in diesem Herbst für mich neben dem Longrow Open Day.
Von mir aktuell 90 Punkte, Luft nach oben.
Edit später: Definitiv Luft nach oben. Korrektur auf 92P. Mein Highlight dieses jahr mit Ausnahme eines stellaren Glendronach Handfilled.