Rauch, Speck und rote Früchte dominieren die Nase. Johannisbeeren, mit Honig bestrichener Bacon, intensiver Rauch einer kalten Räucherkammer. Es kommt auch etwas Grünes durch, feuchter Waldboden. Ein Dieselgenerator, der in der Garage steht und gerade am abkühlen ist. Feuchter Teppich im Keller. Immer wieder kommen die Fruchtnoten des Portfasses durch, dezente Noten. Essiggurkenwasser und Tabak kommen mit der Zeit.
Gaumen:
Cremig und munfüllend. Kalte Asche und Süße. Die 46% machen ihn sehr angenehm und harmonisch. Am Gaumen ist er weit nicht mehr so komplex, aber absolut fein zum trinken. Der Rauch ist dominant, verdrängt aber die anderen Aromen nicht komplett.
Abgang:
Lang anhaltend, trocken werdend und rauchig.
Bewertung:
Spannender Kilchoman. Mit einer netten Geschichte verpackt, die wenn sie denn so passiert ist, für ein gutes Ergebnis gesorgt hat. Der typische Kilchoman Charakter kommt durch, Süße gepaart mit einer kräftigen Portion Peat.
Aroma: Intensiv nach gewachstem Leder, feuchter Lagerfeuerrauch, leichte maritime Noten mit Seetang und etwas Salz. Ganz dahinter kommen Cranberrys.
Gaumen: Nasses Lagerfeuer, in Zeitungspapier eingewickelte Aprikosen und Orangenschalen, etwas Karamell.
Abgang: Der lederige Rauch bleibt lange im Abgang und überlagert die Fruchtaromen.
Fazit: Ich bin überrascht, wie wenig von den typischen Portaromen ich hier ausmachen kann. Dieses Pferdestall-Lagerfeuer-Aroma überlagert doch recht stark und drängt die Früchte sehr stark zurück. Aber auch wenn man sich dahinter gerochen und getrunken hat, bleiben die Fruchtaromen verhalten und eher Port-untypisch. Aber nichtsdestotrotz ist der typische Kilchoman-Charakter sehr präsent und gibt man ihm mehr Zeit im Mund, wird es auch cremiger.
-- "Whisky verlangt – wie eine schöne Frau – Wertschätzung. Du schaust zuerst, dann ist es Zeit zu trinken." (Haruki Murakami)
Nase Überrascht mit floralen Noten: Schnittblumen, Frühlingswiese. Daneben aber auch ganz ordentlich Torfrauch, dazu warme Teerpappe und Salz. Mit der Zeit gegrillte Aprikosenschnitze, Pfirsich-Maracuja-Saft, Orangen. 86
Geschmack Für 46 % ein vergleichsweise kräftiger und voller Antritt. Intensiver Rauch, Aprikosen, Pfirische. Weniger floral als in der Nase. Herbe Kräuter im Wechselspiel mit den Früchten. Hefeteig, dunkle Schokolade, frisch gemahlene Espressobohnen. 87
Abgang Durch den kräftigen Rauch bleibt er lange im Mundraum erhalten. Aber es ist nicht alles nur Rauch (oder warmer Teer), nein, da kommen noch einmal die Früchte aus der Nase und vom Gaumen. 87
Fazit Frucht- und Rauchanteil sind gut aufeinander abgestimmt, Jugend blitzt nur hier und da ein wenig durch.
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