________________________________________________________ “Because some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn.”
Nase: Ohne Wasser eher kräftig maritim, deutlich wahrnehmbarer Rauch, Kohlerauch. In zweiter Reihe dunkle Früchte wie Feigen, Walnuss und etwas Brombeere und Sauerkirschen. Orangenschale. Mit Wasser tritt die fruchtige Seite in den Vordergrund, Asche und Rauch treten etwas zurück.
Mund: Deutlich rauchig-aschig, in dieser Hinsicht kann diese Abfüllung mit einigen zehnjährigen locker mithalten. Pur deutlich der Caol Ila Charakter im Vordergrund, mit schönem Einfluss vom Fass mit Frucht- und Zimt-Noten, dabei noch Zartbitterschokolade. Mit Wasser kommt auch hier die fruchtige Seite deutlicher zum Vorschein, Feige, schwarze Johannisbeere. Bacon jam. Mit Zeit im Mund geröstete Nüsse und Kaffeebohnen.
Finish: Lang, mit Wasser recht bitter (Kaffee aus zu scharf gebrannten Kaffeebohnen), ohne Wasser eine angenehme Bitterkeit mit unterschwellige Süße.
90/100
Fazit: Schöne Abfüllung, erstaunlich kräftig und rauchig-aschig, ordentlich Sherryeinfluss ohne dass das Fass Überhand nimmt. Lediglich im Finish mit Wasser eine Spur zu bitter, wenn man es nicht vorsichtig dazu pipettiert. Mit etwa 0,5cl Wasser auf den Dram hat er für mich eine richtig tolle Balance gezeigt.
________________________________________________________ “Because some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn.”
Nase: Betörend süß-speckiger Torf Marke "glasierter Schweinebauch vom Grill". Die karamellisierte Kruste zergeht auf der Zunge. Dazu Pflaumensauce. Waldbeermarmelade. Sehr intensive, eingekochte Beerenfrucht. Lackierte europäische Eiche mit einer warmen Würzigkeit (Muskat, Kardamom, Piment). Auch etwas rumartigen Klebstoff meine ich in diesem Zusammenhang wahrzunehmen. Die Holznoten erinnern mich insofern dann stellenweise an den diesjährigen Forenarmagnac. Viel Barley Sugar hat er. Dann kommt ein Schwall tagesaktueller Asphalt. Der wunderbar tiefe Grundcharakter der malzigen Süße („konzentriert ätherisch-backstubig“) ist den beiden anderen Abfüllungen ganz ähnlich, trotz differierender Fassarten. Spannende Erfahrung. Mit mehr Zeit finde ich noch in Armagnac eingelegte Rosinen, aber auch erfrischende Zitrone. Petroleum. Zweite Nase: ölige Sardellen und sowas wie der flüssige Zartbitterschokoladenkern eines Fondant mi-cuit, wie ich ihn einst in Frankreich genießen durfte. Mund: Sofort voll da! Charakterstark und kraftvoll, aber nicht brachial. Zitronig-herbaler Torf. Das Holz macht sich neben würzigen auch mit ein paar Klebstoffnoten bemerkbar, was mir hier sehr gut gefällt. Dann baut er sich in einem ausdrucksstarken Bogen dunkelrot-fruchtigsüß auf, wobei die Früchte relativ frisch wirken. Abgang: Die frische rote Fruchtigkeit wird hier jetzt sofort relativ bitter. Gepaart mit dem Torf und einem großen Schwall salziger Meeresbrise finde ich das durchaus fordernd. Er harmoniert aber alles sehr gut miteinander. Aus meinem Rachen raucht es intensiv wieder nach oben, und zwar in erster Linie kräutrig-algig (Jod), mit Mullbinde und auch Tabakasche. Hier wirkt er markant herb.
Fazit: In der Nase dreht sich alles in zunehmend weiter werdenden Kreisen um warmen Torf – würzige europäische Eiche – Beeren- und Zitrusfrucht, immer getragen von wunderbarer malziger Süße. Im Mund ist er sehr kraftvoll, bringt interessante esterige Klebstoffnoten mit und wird in Richtung Abgang dann frisch-rotfruchtig, wobei dann der malzig-fruchtsüße Eindruck einem dem Charakter bitterer roter Beerenfrüchte weicht. Gepaart mit dem durchgehend markent ausgeprägten salzig-jodig-kräutrigem Torf ist das für mich durchaus fordernd, aber auf jeden Fall sehr eindrucksvoll!
"Everything in moderation, including moderation." Oscar Wilde