Nase: Aromatisch und ausgewogen. Getrocknetes Gras. Stroh. Hefeplunder mit Persipan. Nuss. Vielleicht etwas leicht röstig-rauchige Gerste (angeblich soll es sich ja um einen getorften Deanston handeln). Sehr rund. Pergamentpapier. Ein Hauch Piment oder Muskat. Feine Vanille-Karamell-Honignote. Mit mehr Luft tritt das Persipan viel stärker hervor. Auch etwas Frucht (juchu!) - vom Persipan kommend ist das für mich hier Aprikose. Etwas ganz leicht Schmutziges hat er auch, das assoziiere ich wohl vom Stroh aus.
Mund: Weich. Vollmundig. Perfektestens eingebundener Alkohol! Eichenwürze. Nussmus. Ölig. Wärmend - etwas pfeffriges Feuer, aber ohne jede Schärfe. Vanille.
Abgang: Stoffig-cremig. Geröstete Pinienkerne. Etwas herbal krautig. Vollmundige Süße. Eichenwürze. Viel Tiefe. Klasse Mundgefühl.
Fazit: Schon der allererste Eindruck war sehr positiv. Mit mehr Ruhe und Luft entfaltet sich dieser kuriose Deanston für mich zu einem perfekt ausbalancierten, in sich ruhenden Gentleman, bei dem der Brennereicharakter (Heu und Kräuterhonigsüße) auch wunderschön zur Geltung kommt. Für mich ein Top Malt!
Ich empfinde ihn auch als auffallend geschliffener und besser integriert als die anderen Deanstons, die ich bisher probiert habe.
"Everything in moderation, including moderation." Oscar Wilde
Aroma: Im Antritt die typischen Deanstonnoten wie Heu mit einer leichten Bourbonote die von leichten Zitrusnoten begleitet wird. Ich bilde mir sogar ein eine leichte Rauchigkeit zu finden Aber wahrscheinlich nur weil ich sie ganz speziell suche (und einbilde). Trotz über 52% ist er nicht zu eichenwürzig und auch nicht alkoholisch. Etwas Vanille und ganz weit im Hintergrund etwas ganz süßes das ich nicht greifen kann. Wie eine leichte Parfumnote.
Geschmack: Wow süß und ölig im Antritt. Ganz kurz war da etwas Salzkaramell Die Eiche würzt zwar ganz ordentlich lässt aber genug Platz für ein komplexes Aromengewirr. Für mich sehr schwer zu entschlüsseln.
Abgang: Lang und wärmend klingt er aus (irgendwo habe ich das genau so schon einmal geschriegen) mit etwas Eiche und einer leichten Bourbonnote. Dazu wie ich es schon beim 12er hatte eine leichte Grapefruitnote.
Fazit: Richtig schöner Ex-Bourbon Deanston. Toll gereift und im richigen Moment in der richtigen Stärke abgefüllt. Für das alter ziemlich komplex.
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.