Typ: Cognac Region: Grande Champagne Produzent: Famille Vallein-Tercinier, Frankreich Jahrgang/Blend: 1967, 53 Jahre Abgefüllt: Brut de Fut Alkohol: 47%vol Preis ~250€ (2020)
________________________________________________________ “Because some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn.”
Nase: Altes Holz (Zedern), und viele Fruchtnoten. Banane, Mango, Papaya, Have, Drachenfrucht. Etwas Pflaume und Apfel. Dazu Minze, Menthol. Zimt, Muskat. Eine ausgewogene Nase, mit viel und deutlicher Frucht, aber feinen Holznoten als schönem Gegengewicht.
Mund: Im Mund tritt die Frucht etwas hinter dem Fass zurück. Hier sind die Gewürze (Zimt, Muskat, Anis) deutlicher, die Früchte sind in der zweiten Reihe und im Mund eher dunkler (beeriger).
Finish: Auch hier vornehmlich würzige Holznoten, trocken, nur hintergründige Frucht.
91/100
Fazit: Ein toller Cognac, hinten raus ein wenig zu trocken und holzbetont für meinen Geschmack. Da haben die Verschnitte wie der Hors d'âge natürlich den Vorteil dass man solche Kanten durch die Auswahl der Fässer und Jahrgänge glätten kann. Aber das tut dem Gesamturteil, dass es sich hierbei um einen spannenden und vielschichtigen Weinbrand handelt keinen Abbruch.
________________________________________________________ “Because some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn.”
Geruch: Dunkle Beeren, Schwarzbeeren, etwas feuchter Waldboden, knackige Mentholfrische, Eiche. Wir befinden uns auf der "dunklen Seite der Macht", etwas Teer inklusive. Dennoch melden sich nach einiger Zeit auch Mango und Pfirsich, ganz wie sich das für einen alt-fruchtigen VT gehört. Die Titelmelodie spielen aber die dunklen Früchte, die Eiche und auch etwas Rancio.
Geschmack: Im Geschmack sind dann Eiche, Leder, Rancio -- in diesem Falle besonders auch Wachsaromen -- und die dunklen Früchte sofort präsent. Die 47% sorgen für eine ordentliche mentholige Knackigkeit. Mango und Pfirsich spielen nun die zweite Geige mit einer aus der Ferne klingenden Melodie leicht artifizieller Süße (Edradour lässt grüßen). Spannend.
Abgang: Der leicht prickelnde, lange Abgang ist wie zu erwarten den Rancio-, Leder- und vor allem den Eichennoten gewidmet. Die Dunkelfrucht -- ranciotypisch auch die Pflaume neben Mango und Pfirsich -- ist ebenfalls dabei, die Wachsnoten werden stärker, dennoch bleiben Dunkelfrucht und Rancio im Hintergrund. Eine Spur kürzer als gedacht.
Fazit: 96-96-95.5 für den VT 67 für den Wu-Dram-Clan, gesamt also 96 Punkte. Wer Rancio mag, wird auch diesen 67er-VT mögen. Im Abgang wird die Sache dann doch eine Spur eichenlastig, was aber auch wieder zum alt-würzigen Rancio-Style passt, der sich besonders im Mundraum auf genussvollste Weise entfaltet.
Ein paar Tropfen Wasser lassen den 1967er-Cognac unglaublich aufgehen Richtung Dunkelfrucht und Mango-Pfirsich! Bringt einen halben Punkt mehr in der Nase mit 96.5. Im Geschmack wird er ebenfalls "exotisch-runder", verliert m.E. aber etwas von der sehr schönen unverdünnten Rancio-Dichte. Macht im Geschmack 96 Punkte und im Abgang 95, also mit etwas Wasser 96.5-96-95. Für mich ist dieser 67er v.a. am Gaumen und im Ausklang unverdünnt das intensivere Vergnügen.