Nase: Sofort erscheint das süße Getreide, leicht grasig und sehr zuckrig wirkend, geht in Richtung Fondant oder Baiser, auch Vanillezucker, erkennbar jung ohne Spritigkeit, eine leichte Zitronennote und grüne Bananen erzeugen einen fruchtigen Beiklang, dahinter ist der Torfrauch zu spüren, dieser ist nicht medizinisch, eher wie die Überreste von kaltem Zigarettenrauch in einem frisch gelüfteten Zimmer, zusätzlich wirkt alles ein bisschen erdig und mineralisch wie Töpferton, von der Eiche keine Spur
Gaumen: Ziemlich weich und schon fast dünn liegt der Whisky im Mund, das grasige Getreide leitet die zuckrige Fondantnote ein, a weng Vanille, wieder ein bisschen Banane und Zitrone, untermalt wird alles von dem leicht erdigen und aschigen Torfrauch, bei längerem Aufenthalt merkt man doch ein wenig den Alkohol, etwas pfeffriger werdend, nahezu kein Fasseinfluss zu spüren
Abgang: Kurz und schmerzlos, sehr sauber, das Getreide macht sich wieder bemerkbar, wenig Vanille und ein Hauch Banane, der Torfrauch zieht den Rachen hinab, die Eiche glänzt durch ihre Abwesenheit, nur ein leicht süßer und etwas erdig-aschiger Nachgeschmack erinnert mit einem metallischen Schimmern an den Geschmack
Bewertung: Hier bekommt man einen Single Grain, wie er sonst selten zu finden ist. Die Getreidemischung mit 50% gemälzter Gerste, die auch noch getorft wurde, besitzt schon Alleinstellungscharakter. Zudem ist er ziemlich jung, in eher inaktiven Fässern gereift und ungefärbt abgefüllt. Wenn man sich darauf einlässt, kann man sicher eine interessante Erfahrung machen. Nichts ist spritig oder bitter, dafür ist alles entsprechend einfach gestrickt, wobei der Torfrauch zusätzlich eine gewisse Komplexität liefert. Kann man schon mal ausprobieren, aber insgesamt ist mir der Whisky doch zu wenig nachhaltig, um mich begeistern zu können.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin