Nase: Eine ansprechende Ladung Torfrauch klettert die Nase empor, nicht aufdringlich und auch nicht medizinisch, geht eher in die Richtung BBQ-Rauch und schwarzgeräucherter Schinken, ziemlich fleischig und deftig, dem stehen sanfte Sherryaromen entgegen, beides ist sehr geschmeidig miteinander verbunden, ein Hauch Schattenmorellen und schon fast überreife Pflaumen, die Eiche spielt schön mit und ergänzt im Hintergrund etwas Leder und Tabak, dunkle Schokolade, auch Walnüsse sind zu erkennen, aber nicht die überzüchteten und eher neutralen Riesenwalnüsse aus Kalifornien, das sind die würzigen kleinen (die man kaum aus der Schale bekommt) aus der Nachbarschaft, der Brand ist erstaunlich fein und harmoniert sehr schön, dabei schwingt auch eine kleine und etwas muffige florale Note mit, wie ein Strauß Veilchen, der zu lange im Wasser gestanden hat, insgesamt aber ein sehr schönes Aroma, das mich sofort anspricht
Gaumen: Süß und würzig im Antritt, dunkle Schokolade und Leder, erneut die kräftigen Walnüsse, im Hintergrund warten die reifen Pflaumen und andere subtile überreife Fruchtaromen, kandierte Orangenscheiben, der Rauch ist sehr harmonisch und drängt sich trotz seiner Präsenz nie in den Vordergrund, etwas Salmiak, auch eine geringe mineralische Note einer Brausetablette mit Orangengeschmack ist dabei, bei längerem Aufenthalt im Mund kommt wieder das deftige Schwarzgeräucherte zum Vorschein, milder schwarzer Tee, die Eiche ist erkennbar, aber ohne nennenswerte Bitterkeit oder langweiliger Holzigkeit
Abgang: Langer Abgang, ansprechende Eiche, etwas Lakritze, viel dunkle Schokolade mit karamellisierten Walnüssen, Orangeat, wieder leicht ledrig, mittelstarker Tabak, dazu kommt eine Kräuternote in Richtung Petersilie, auch Kerbel und Bohnenkraut, am Schluss bildet sich erneut ein Hauch Pflaumen und verbindet sich mit dem aromatischen unaufdringlichen Torfrauch, Brustkaramellen lassen es angenehm kräuterig und süß ausklingen, eine minimale Prise Salz
Bewertung: Ein wirklich toller Malt! Eindeutig das Beste, was ich bisher von einer deutschen Brennerei verkosten konnte. Das verwendete Fass war makellos und hat einen schönen Beitrag geliefert. Zudem ist der Grundbrand wirklich fein und weist keinerlei Grobschlächtigkeit auf, wie man es sonst von vielen Malts aus Deutschland kennt. Der Whisky wirkt auch erstaunlich reif für sein geringes Alter. Wenn nur alle deutschen Whiskys so sein könnten. Schottland müsste sich warm anziehen.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin
Nase: Beim ersten Schnuppern an der Flasche dachte ich, dass ich Rauch und Sherry hätte. Im Glas war der Rauch dann weg, zumindest sehr dezent...vielleicht eine schöne Würzigkeit. Aber er war sehr süß, ich hatte Sherry, dunkle Früchte wie Pflaumen, Rosinen und braunen Zucker sowie Gebäcknoten.
Gaumen: Ja da hatte ich einen leichten schönen und angenehmen Rauch, eine schwere Süße, etwas herbe Grapefruit, Pfeffer, Holz und Leder.
Abgang: der Abgang war lang, trocken, Pfeffer und adstringierend. der Rauch war wieder angenehm präsent und er verabschiedete sich nochmal mit einer Portion Tabakblätter.
Bewertung Ja, er gefiel mir. Ein sehr schöner Rauch mit einer schweren Süße mit sehr gut eingebundenem Alkohol. Er vertrug ein paar Tropfen Wasser und wurde dadurch etwas milder. Daher bekommt er heute von mir 88P.