Nase: Angenehmer und milder Rauch, gut eingebettet in süßer Getreide- und Ledernote. Mit etwas Wasser sehr fruchtige Aromen, vor allem Pampelmuse, Apfel, Birne, Zitrone und Aprikose.
Gaumen: Pur ist er für mich zu scharf, mit Wasser kommt neben dem milden Rauch wieder die Pampelmuse - ohne ihre sonst typische Bitterkeit. Insgesamt frisch und fruchtig.
Abgang: Mittellang, etwas trockene Eiche und wieder der leichte Rauch.
Bewertung: Irgendwie habe ich ein Torfmonster erwartet, aber so rauchig wie ich ihn mir vorgestellt habe, empfand ich ihn dann aber nicht. Zum Trinken musste ich ihn mir mit Wasser verdünnen, die 59,1% waren mir zu stark... oder bin ich zu schwach? Ich bin etwas enttäuscht, war ich wohl doch vom "Mythos" Octomore in zu hoher Erwartungshaltung? Zu einem Preis von rund 130,00 € werde ich mir wohl keine Großflasche zulegen, dafür hat er mich nicht genug überzeugt. Ich mag ihn, aber der "WOW"- oder "Aha-Effekt" blieb aus, daher bekommt er von mir in dieser Umfrage 84P.
Kann man ganz gut trinken, aber jetzt nichts besonderes und für das, was man von einem Octomore erwartet, leider recht schwach
Geruch Sehr fruchtig, malzig, süß, Vanille, cremig, Rauch ist da, aber in einem völlig normalem Maße, etwas Apfel, auch ein leicht exotischer Touch, die Apfelnote wird immer deutlicher, mit etwas Säure, auch frisch, dahinter eine leichte Würze, die ich als eine Mischung aus Kreuzkümmel und Pfeffer einordnen würde
Geschmack sehr cremig, Vanille, Frucht, Apfel, und hie rauch etwas mehr Rauch, Malz, leichter Zitruseinschlag auch hier Würze, aber mehr ins Zimtige gehend, Vanille und Malz dominieren hier, recht eindimensional
Abgang viel Vanille, reifer Apfel, Rauch noch am Gaumen, aschig, trocken, leicht herb hintenraus
Nase: Strohige trocken-warme Stallnoten, eine animalische und dennoch nicht stinkende Würze wird verströmt, sonnengetrocknete Kuhfladen, eine erkennbare zimtige Torfrauchnote ist das tragende Element, diese ist aber nicht so rauchig wie erwartet, der Brand ist insgesamt doch recht getreidig, ein Anklang an gesalzene gelbe Bauernbutter, eine Zitrusfruchtnote wie bei einem Klostein steigt beim tiefen Einschnaufen in die Nase, ansonsten sind Früchte bis auf ein wenig Apfel und Birne nicht vorhanden, im Hintergrund begleitet eine angenehme getoastete Eichennote mit viel Vanille das Geschehen, eine Spur Anis
Gaumen: Sehr weicher geschmeidiger Antritt, der Alkohol ist wirklich schön eingebunden, die Bauernbutter wurde zu einer Vanille-Buttercreme verarbeitet, dann drückt die strohige Getreidenote aufs Gaspedal und entlässt eine dicke Rauchwolke, diese ist aber aromatisch und zimtig und fast gar nicht medizinisch, die milde Eiche hat ein bisschen Süßholz zu bieten, immer wieder kommen ein paar Spritzer Zitrone dazu, gezuckerte Grapefruit, vereinzelt kommt die Apfelnote zum Vorschein, manchmal wird auch am Salzleckstein geschleckt
Abgang: Ein langer Abgang wird von torfigem Malz eingeleitet, dabei werden die Lippen ordentlich mit Bauernbutter und einer dünnen Ascheschicht beschmiert, dann zeigt sich die Eiche mit sanften Toastnoten, viel Vanille und süße Lakritze, Anis, etwas Milchschokolade mit Meersalz, nahezu keine Bitterkeit, der getreidige rauchige Nachgeschmack mit einer ordentlichen Menge Zimt bleibt lange erhalten
Bewertung: Viel Rauch um nichts? So würde ich es zwar nicht ausdrücken, aber für einen ‘‘Octomore‘‘ ist das Gesamtergebnis doch ziemlich überschaubar. Die aromatische Rauchnote ist zwar sehr fein und auch der Brand weiß mit seinen cremigen Noten zu gefallen, aber irgendwelche speziellen Vorkommnisse sind nicht zu vermelden. Dies ist auf jeden Fall ein guter Malt, wenn man es brandlastig, jung und rauchig mag, aber auch ein bisschen austauschbar.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin