Nase Muffiges, altes und feuchtes Holz. Kellermoder. Champignons, feuchtes Herbstlaub. Kohlgemüse. Die Süße des Madeira-Finishes suche ich noch. Blockschokolade, milder Kräutermix. Muff und Moder sind sehr ausgeprägt und lassen andere Aromen erst einmal kaum durch. Nach einiger Zeit dann vergorene Trauben und Heidelbeeren. Honig, Karamell. 86
Geschmack Auf der Zunge formt sich dann direkt ein anderes Bild. Startet kräftig wärmend mit schönen Trauben- und Heidelbeernoten, begleitet von einem trockenen, leicht muffigen Unterbau. Wesentlich dezenterer Moder als in der Nase, geht eine schöne Verbindung mit den Früchten ein. Dunkle Schokolade, Espressobohnen, warmer Kaffeesatz. Zunehmend trockenes Holz alter Eichendielen. Leder- und Tabaknoten. Etwas Liebstöckel, Muskatnuss und später Pfeffer. 89
Abgang Mittellanger bis langer Abgang. Geröstete Orangenschalen, Mandelsplitter, geraspelte Haselnüsse, vergorene Trauben, dunkle Schokolade. Trocken und - könnte man meinen - leicht rauchig. 88
Fazit Hat er auf der Zunge und im Abgang doch noch einmal die Kurve bekommen. Muff und Moder ist nicht unbedingt das, was ich bei einer solchen Abfüllung in der Nase erwarten würde. So gibt es ein interessantes Wechselspiel Nase vs. Geschmack/Abgang, bei dem das zweitgenannte Team die Punkte einfährt.
Top 5 2018|2019|2020|2021|2022|2023|2024 'Do you believe in ghosts?' 'Only the ones provided by Jameson.' (Ken Bruen) Whisky is liquid sunshine. (G.B. Shaw)
Erst einmal zurückhaltend, dann kommt der Alkohol. Verfliegt aber schnell und eine angenehme Fruchtigkeit übernimmt. Gelbes Steinobst, Aprikosen, Mirabellen, aber auch Äpfel und Birnen. Eine frische Zitrusnote ist auch dabei. In der Nase hab ich bis jetzt noch wenig Islay, was jetzt nicht negativ sein muss, bin eher bei einem Tormore aus der Speyside. Eine schöner Mix an Kräutern kommt dazu, Maggikraut, Thymian, Estragon. Die Süße geht eher in eine vanillige Richtung, keine frische Stange, eher in einer Creme Brulee verarbeitet. Der Süßweincharakter vom Madeira Finish ist auch da und gibt dem Ganzen einen schönen"Mantel".
Gaumen:
Intensiver Antritt, sehr kräutrig, trocken, mineralisch. Durchaus am Anfang auch cremig, wandelt sich dann aber schnell in Richtung trockener Weisswein. Viogner aus Südfrankreich, trocken, aber trotzdem voll und fruchtig. Grapefruit, grüne Kochbanane, unreife Traube, Kalk.
Abgang:
Mittel bis lang, trocken, süß, weinig, kaum Bitterkeit.
Bewertung:
Gefällt mir sehr gut, kratzt an den 90 Punkten....es reicht für sehr gute 89 Punkte. Für die 90 fehlt mir ein Tick mehr Komplexität im Mund.