Caol Ila 2004 G&M, Cask Strength Edition, 60,5%, WID 73541
Nase: Pur: bitzelnder Alkohol, kalter Räucherofen, Malzzucker, helle Früchte (Melone und Stachelbeere), säuerlich. Später Gewürze (Nelke, Piment) und pfeffrig. Holzsüße. Mit Wasser wird’s fruchtiger (Birne und Pflaume), und es kommt noch ein bisschen Vanillepudding.
Geschmack: Eine Mischung aus Süße und Trockenheit. Fasstannine. Alkohol ist auch hier deutlich wahrzunehmen, er stört aber nicht. Dazu aschiger Rauch, Vanille und eine schöne Würze. Wasserzugabe macht's süßer, es kommen mehr helle Früchte, insgesamt wärmend, würzig. Ein angenehm schmelziges Mundgefühl. Später florale Noten (Veilchen), die das Ganze leider in eine leicht seifige Richtung bringen.
Abgang: Lang und wärmend mit viel Asche und Kondensat. Am Ende bitterer werdend mit Nüssen.
Kommentar: Der Whisky lebt vom Widerspiel von Süße und Aschigkeit, die von ein bisschen Frucht unterlegt werden. Der Sherry ist – Re-Re-Refill-Fass? – mit seinen hellen Früchten recht dezent unterwegs. Insofern kann man erahnen, wo es hingehen könnte, wenn er entweder mehr Zeit oder ein weniger ausgelutschtes Fass gehabt hätte. Verdünnung hilft zwar bei Mundgefühl und Fruchtigkeit,man hat aber auch ein Gefühl, als würde man auf Seife beißen. Alles in allem nett zu trinken, aber nichts, was mich vom Hocker haut.