Aroma: Im Aroma der Floki mit den wenigsten flokitypischen Aromen. Die harzigen und waldigen Aromen sind schon da aber schwächer als bei den vorherigen Abfüllungen. Süßes Heu mit Kräuterhonig. So ein bisschen wie in der Sauna.... warmes Holz. Blind hätte ich auf Sherry getippt. Er wirkt auch komplexer und reifer als die vorherigen Abfüllungen.
Geschmack: Wow. Anders als erwartet. Im Antritt garnicht süß wie man es von Met erwartet hätte. Er startet stark und eichenbetont dann direkt harzig und etwas Menthol. Erst dann kommt die Süße deutlich zum Vorschein. Ein richtiges Wechselspiel der Aromen.
Abgang: Mittellang und süß aber auch harzig und holzig klingt er aus
Fazit: Das ist ein Floki. Anders als die vorherigen Abfüllungen kann man langsam eine Entwicklung schmecken. Entweder liegt es an anderen Fässern oder der Brennvorgang wurde angepasst. Dieser ist schon komplexer und vielschichtiger als die anderen Flokis. Wird sich aber auch nicht untreu. Wieder eine schmackhafte und gelungene Abfüllung
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.
Nase: Weich und gleichzeitig würzige Süße von einem Gewürzstand im Orient, vielleicht Kardamom. Dazu kommt sonnengewärmter (Nadel)Waldboden, harzige Noten und Rindenmulch. Plötzlich kommt noch eine Assoziation von einem holzverkleideten dänischem Ferienhaus - sehr schön.
Gaumen: Würziger Waldhonig, eine schwere Süße mit einer gewissen aber dezenten herben Note. Außerdem wieder Wald und Nadelhölzer.
Abgang: Mittellang, warm, wieder Waldhonig mit marginalen herben Nuancen, die aber sofort wieder verschwinden.
Bewertung: Ja, das ist ein Flóki! Eine wunderbare Nase mit weichen und doch charaktervollen Noten, der sehr angenehme Assoziationen weckt. Gefällt mir sehr gut.
Nase: Harz und Baumsaft, ein Aroma, das mir von vorherigen Flókis sehr bekannt vorkommt. Dann kommt eine fast schon vollmundig wirkende Süße auf. Trockenpflaumen, aber auch etwas wie Pflaumenmus mit einem Hauch Säure. Schöne lebendige Süß-Säure-Balance. Junges, frisch poliertes Holz. Apfelmost und Fallobst. Auch etwas Kakaopulver. Vanille und Karamell. Leichter Rauch? (Da bin ich mir nicht sicher.) Er wirkt jugendlich aber schon gut integriert. Alkohol spüre ich kaum.
Mund: Erstmal herb. Junges aromatisches Holz. Sehr würzig mit Nelke, Ingwer, Kardamom. Geht dann über in Richtung Röstkaffee. Mein Empfinden sagt mir: das ist Europäische Eiche. Hintenraus wird er dann dazu noch honigsüß.
Abgang: Sehr schöne Würze mit dem deutlichen Eindruck von Röstkaffee. Aber auch eine etwas saure, jugendlich-sprittige Note blitzt stellenweise durch. Das stört mich aber gar nicht. Baumsaft. Minimal pelzig auf der Zunge.
Fazit: Der gefällt mir sehr gut. Dieses Süß-Säure Spiel gepaart mit aromatischem Baumsaft und dann die Röstkaffee-Noten im Mund – das trifft meinen Geschmack.
"Everything in moderation, including moderation." Oscar Wilde