Aroma: Süß, schwer und rauchig im Artritt. Die alte Eichenschrankwand steht im Glas. Aschiger Rauch dazu ein dunkles Früchtekompott mit Rahbarber. Ganz im Hintergrund ist auch frische grasige Note zu finden. Nach ein paar Minuten ändert sich das Früchtekompott in Rosinennoten und der Rahbarber ist nicht mehr zu finden. Jetzt kommen noch Tabak und Ledernoten hinzu.
Geschmack: Süß, ölig und intensiv rauchig im Antritt. Dann direkt nocheinmal süß und sirupartig (Ahornsirup). Trotz der 55% nicht zu stark. Die recht starke Eichenwürze ist allgegenwärtig und belegt den Mundraum. Edit: Die Hustenbonbon verstecken sich hier auch irgendwo aber nicht so mentholhaltig
Abgang: Mittellang und erst aschig im Abgang und fast hätte ich es nicht bemerkt: Menthol Hustenbonbons! Wo kommen die denn her?
Fazit: Ja der gefällt mir sehr gut. Mein erster aus einem Ex - Palo Cortado Fass aber bestimmt nicht mein letzter.
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.
Nase: Weicher Rauch steigt aus dem Glas, mit dunklen Früchten Sherry und Holz. Trotz der > 55% überhaupt kein Stechen in der Nase. Feines Leder mit etwas Gummi und Menthol. Aber auch etwas Frisches mischt sich unter... etwas kiefernharziges und Grapefruit.
Gaumen: Jetzt weiß ich, was manche mit einem "starkem Antritt" meinen. Rauch, Lagerfeuer und trocken. Eine gewisse Süße ist dabei: Fruchtgummi und Lakritze, aber auch ätherische Öle und wieder Grapefruit und Holz.
Abgang: Hui, sehr warm, fast heiß hinter dem Brustbein. Eine lagerfreuerige Rauchigkeit mit einem Nachprickeln im Mund, mit einer adstringierenden Wirkung. Es wird trocken und Eiche kommt durch aber mit einer mir undifferenzierbaren Süße. Insgesamt ein langer Abgang!
Bewertung: Hier wurde mir was geboten. Ich fand ihn sehr interessant. Diese herbe, süße, fruchtige und rauchige Komposition. Er verträgt definitiv Wasser, mit dem richtigen Verhältnis ein Genuss, ohne ist er mir zu stark, daher bekommt er heute von mir 90P.
Milchstraße, Lokale Interstellare Wolke, Sonnensystem Sol, 3. Planet
Eine fette Sherrynote begrüßt mich. Dahinter aber auch warme Eichentöne und voluminöser Rauch. Ja, geräucherte Früchte, vor allem Kirsche, aber auch Backpfaumen und getrocknete Äpfel. Ist da ein Hauch Zitronenmelisse? Minzig wirkt es irgendwie. Mit der Zeit bilde ich mir ein, etwas Bowmore wahrzunehmen. Kakao und Karamell sind diffus im Background. Im Mund unglaublich mild zuerst. Hatte davor einen 46% Whisky - der hier kommt vom Alkohol her nicht wesentlich krasser rüber. Der anfänglich süßen Süffigkeit tritt schnell eine kräftige Rauchigkeit entgegen. Süße Früchte verbrennen schnell und hinterlassen ölige Spuren auf dem Zahnfleixch. Diffuse Fruchtaromen aus der Trockenfrüchtepackung werden von dunkler Schokolade abgeholt. Für das zarte Alter wirkt der Malt schon ziemlich reif und ausgeglichen. Die dunkle Schokolade wird immer stärker. Räucherschokolade mit Trockenfruchtfüllung. Zunehmend adstringierend. Der Abgang wird beherrscht von immer mehr adstringierenden Rauch, Kakaopulver ohne Süße und einem Film aus Eichenholz, der sich im ganzen Mundraum niederschlägt. Langer Abgang.
Vom Bowmore finde ich nicht wirklich viel, aber der Malt ist auch so sehr lecker. Perfekt eingebundener Alkohol, gesetzte Sherrynoten und kräftiger Rauch. Der wechselt zwischen süffig und herb - und das macht das Teil echt spannend. Der macht Spaß
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Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot