Der Spiegel steht auf 4 cl, klar und leuchtend bernsteinhell, Vanillenduft, Zitronenschaum, Apfelschnitz und Birnenbaum, süß rinnt das auch durch meine Kehle, wo ich würzig herbes Holz vernehme, Pfeffer, schokoladiges Dessert, und ölig warm entschwindet er, das war....für mich doch sehr frappant, der 15jährige Glen Grant.
Gruß G.
Ich bin nur manchmal zu weise um über jeden Stock zu springen. Oft bin einfach nur zu alt.
Ich hab gerade das Forum gerade nach diesem Whisky durchforstet. Ist es Grund genug, den Thread zu pushen, weil die Tasting-Notes in Gedichtform verfasst sind? Find ich nämlich super!
Folgenden Genießern gefällt das: seshiro und Wummy
Nase: Der Geruch vereint die Vorzüge eines fehlnotenfreien fruchtigen Destillats mit der Reifung in nicht zu frischholzigen aktiven Bourbonfässern, Zitronenfrische verbindet sich mit einer dezenten Minznote, saftige Gerste, reife ''Conference'' Birne mit Biss, dazu noch Quitte und knackiger Apfel und vor allem viel Ananas, diese ist nicht übertrieben süß und klebrig, eher ein bisschen unreif und säuerlich ohne holzig zu sein, heller Honig, sogar ein bisschen Bienenwachs zeigt sich, die getoastete Eiche erscheint zunächst etwas subtil, wird mit längerer Standzeit aber immer deutlicher und sorgt für eine angenehme Vanillebegleitung mit einem Hauch Kokos
Gaumen: Die Nase bestätigt sich, mit viel Birne und einem Spritzer Zitrone kommt die gut gereifte und dennoch lebhafte Gerste auf Touren, ein bisschen Minze und Ingwer für einen kurzzeitigen Schärfekick, etwas Honig und ein paar Mandelblättchen, wenig Quitte und Mirabelle, die zunehmend an Präsenz gewinnende Ananas ist nun gar nicht mehr so unreif, sondern sehr saftig und auch ansprechend süßlich, der Speichelfluss wird massiv angeregt, dadurch steigert sich die Cremigkeit und eine mit dünnen Kokosfäden durchzogene Wolkenwand aus Vanille baut sich vom Hintergrund kommend auf, etwas Milchschokolade kommt durch längeres Kauen hinzu, sehr milde Eiche begleitet mit toastigen Nuancen, eine winzige Prise gemahlener Pfeffer und ein kleines Stückchen kandierter Ingwer sorgen zusammen mit etwas Pfefferminze für den hintergründigen Pepp
Abgang: Neigt zu einem langen Abgang, cremig auskleidend, ein erfrischend kühlender Minzhauch zieht mit der strammen Eiche vorbei, die darauffolgende bildschöne Gerste hinterlässt ihre Spuren, etwas weniger Birne, stattdessen dominiert am Ende eine feine Melange aus Ananas mit Vanille und Kokos auf einem milden getoasteten Grundgerüst, noch ein wenig blanchierte Mandeln und der sehr befriedigende Ausklang ist perfekt
Bewertung: Wo der 18jährige ''Glen Grant'' mit seiner Eleganz und seinen fein abgestimmten Aromen aufwartet, kommt dieser Malt mit deutlich mehr Präsenz und Kraft auf die Bildfläche. Für mich mindestens auf Augenhöhe zur drei Jahre älteren Abfüllung, vielleicht sogar einen Ticken besser, da ausdrucksstärker. Vor allem der Nachgeschmack, der mich an eine wenig süße Piña Colada erinnert, hat es mir sehr angetan. Ein sehr schöner Sommermalt, der definitiv einen Nachkauf wert ist.