Glendronach 2005/2019 - 53.7% PX Cask # 1448 Weinhaus Hilgering Single Cask Single Malt Scotch
Single Cask Bottling Pedro Ximenez Sherry Cask No. 1448 mit 53.7% ÁBV Distilliert: 23.11.2005, limitiert auf nur 677 einzeln nummerierte Flaschen Premium Cask Selection Weinhaus Hilgering - nicht kältefiltriert, in Fassstärke und ungefärbt abgefüllt.
Geruch Marille, Aprikose, Vanille, Rapshonig Geschmack Kräftig süsse Marille, Orangeat, malzig, würzig, sämig-likörart, ein Hauch Ingwer, feinherbe Note. Abgang Assoziationen von Orangenschalen, Eichenwürze, Honig mit Nüsen, (mittel)lang.
Ich hatte anfangs bedenken, dass der etwas zu bitter geraten sein könnte ....ist er definitv nicht. Im direkten Vergleich zum Parliament aus 2018 tritt letzterer wesentlich herber/bitterer auf bzw. ab im Mund. Diese SC Abfüllung ist kein Komplexitätsmonster aber rundum stimmig, süffig, lecker. Wer Grand Marnier oder Cointreau mag kommt hier auf seine Kosten. 89/90 Punkte
Nase: Ein sehr intensives Aroma nach Saftorangen steigt aus dem Glas, reife Aprikosen sind mit untergemischt, ein tragendes Grundgerüst aus getoasteter Eiche und Vanille ist ausgebildet, die Holznote wirkt sehr hell und bringt ein paar Gewürze wie Muskatblüte und eine Prise weißen Pfeffer mit, es herrschen zwar die Orangen vor, diese sind allerdings recht vielschichtig, getrocknete Orangenschalen sind ebenso vorhanden wie englische Orangenmarmelade und kandierte Orangenscheiben, heller streichfester Honig fügt eine gewisse Süße hinzu, vertrocknete Rosenblüten lagern eingestaubt im Hintergrund, der Grundbrand hat eine gute Balance zwischen Lebendigkeit und Reife ohne vom Fass erschlagen worden zu sein, insgesamt geht es stringent in eine Richtung, diese ist aber auf jeden Fall ziemlich einladend
Gaumen: Eine vielfältige Orangenlandschaft blüht im Mund auf, wieder getrocknete Orangenschalen und kandierte Orangenscheiben, auch Orangenöl kommt hinzu, „Thick-cut“ Orangenmarmelade, reife Aprikosen bringen eine erfreuliche Zweitfrucht ins Spiel, immer wieder blitzen schöne malzige Momente auf, die Eiche ist sehr sanft und massiert schon fast die Geschmacksknospen, eine Prise weißer Pfeffer sorgt für minimale Schärfe, Mandelmus und Vanillecreme in Verbindung mit Orangenblütenhonig, insgesamt hat der Malt eine einigermaßen ölige Textur, welche immer wieder von prickelnden Akzenten durchbrochen wird
Abgang: Ein deutlich mittellanger und ziemlich sanfter Abgang, schönes Malz ist im Wechselspiel mit milder Eiche, viele toastige Akzente und eine ordentliche Vanillewolke wandern den Rachen empor, Milchschokolade mit Orangenkrokant setzt sich in den Wangen fest, gebrannte Pinienkerne lassen es süß und nussig mit einer Erinnerung an die reifen Aprikosen und kräftigen Orangen ausklingen
Bewertung: Auch wenn die Orangennoten hier im Vordergrund stehen, ist es nicht angemessen, den Malt auf diesen Aspekt zu reduzieren. Bei genauerer Betrachtung sind hier schon noch weitere schöne Aromen zu entdecken, auch wenn einem zunächst die etwas einseitige Zitrusfruchtausrichtung ins Auge bzw. auf die Rezeptoren springt. Dies ist ein richtig guter und sehr süffiger Malt, dem zwar die große Klasse aufgrund der etwas eingeschränkten Komplexität fehlt, und dem im Abgang leider ein wenig die Luft ausgeht, der aber dennoch viel Freude bereitet. Wenn jemand allerdings keine Orangen mag, sollte er um diese Abfüllung einen weiten Bogen machen.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin