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Malt Whisky Yearbook 2019

Seit nunmehr 14 Jahren gibt es das alljährlich im Oktober erscheinende Malt Whisky Yearbook. Man kann wohl sagen, dass dieser jährliche Überblick über die Welt des Whiskys mittlerweile den Titel „Klassiker“ verdient hat.


 
 
Eingeleitet wird stets mit fünf oder sechs von Gastautoren verfassten Beiträgen. Dieses Mal unter anderem dabei: Gavin D. Smith, Ian Buxton und Charles MacLean. Die Themen bilden die ganze Bandbreite des Whiskyuniversums ab, sei es nun, wie vorliegend etwa, die Beschreibung der „vielen Gesichter des Sherryfasses“, eine Zusammenfassung der Entwicklung des Whisky-Tourismus oder auch ein kleiner Einblick in das Thema „Whisky als Investment“.

Den Schwerpunkt des von Ingvar Ronde herausgegebenen Jahrbuches bildet sicherlich das Kapitel „Malt Whisky Distilleries of Scotland“, in der aktuellen 2019er Ausgabe immerhin 118 Seiten lang.
In alphabetischer Reihenfolge, von Aberfeldy bis Tullibardine, wird jeder Brennerei ein bis zwei Seiten voll gepackt mit Informationen gewidmet. Das Kapitel runden die Unterkapitel „New distilleries“ und „Closed distilleries“ ab.

Neben einem kurzen, aber prägnanten Abriss der jeweiligen Brennereigeschichte und der „hard facts“ (Eigentümer, Region, Gründungsdatum, Status, Kapazität, Besucherzentrum ja/nein, Adresse) gibt es stets eine Zusammenfassung der Entwicklung des vergangenen Jahres.

Gab es Eigentümerwechsel? Umbauten? Vergrößerungen? Wie sehen die Pläne für die Zukunft aus? Hier lassen sich Antworten auf diese Fragen finden.
Dann wird das Equipment der jeweiligen Brennerei umrissen: Wie groß ist die Mashtun? Wieviele Washbacks gibt es? Wie lange dauert der Gärungsprozess? Mit wievielen Stills ist die Brennerei ausgestattet?
Dazu gibt es einen Überblick über die Standard-Range und eine Auswahl von Sonderabfüllungen. Bilder der aktuellen Abfüllungen (topaktuell) und ein bis zwei knappe Verkostungsbeschreibungen runden das Ganze ab. Eigentlich kaum zu fassen, wieviel Information sich auf ein bis zwei Seiten unterbringen lässt.

Auf das Kapitel über schottische Brennereien folgt ein eigenes Kapitel für japanische Brennereien. Der Rest der Welt (inklusive Irland, das dürfte sich ob des rasanten Wachstums in einer der nächsten Ausgaben aber sicherlich noch ändern) ist zusammengefasst in „Rund um den Globus“. Hier sind die Informationen etwas spärlicher, aber immerhin finden sich alle maßgeblichen Brennereien wieder.
Unabhängigen Abfüllern wird nun ein wenig mehr Raum als früher gegeben, die Übersicht über empfehlenswerte Whiskyshops weltweit ist sehr hilfreich.

Den Abschluss bilden Statistiken, was öder klingt, als es tatsächlich ist. Denn wer hätte gedacht, dass der erfolgreichste Whisky des Jahres (hier: 2017) der indische Officer‘s Choice war, gefolgt von vier weiteren Whiskys aus Indien?

Freunde der Whisky-Romantik werden bei der Lektüre dieses im eher nüchternen Stil gehaltenen Buches wohl eher zu kurz kommen. Aber das ist nun auch schon der einzige Kritikpunkt - wenn man es denn so nennen mag -, der sich hier finden ließe. Denn alles in allem bekommt man mit dem Yearbook alljährlich auf beinahe 300 Seiten und für ca. 17 Euro aktuelles und geballtes Whisky-Wissen.
Sehr empfehlenswert.

Malt Whisky Yearbook 2019
Ingvar Ronde (Hg.)
MadDig Media Limited, Shrewsbury, GB
297 Seiten, ca. 17 Euro

Autor: Archer





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