Ja, den Wein will ja auch keiner mehr trinken. Nur die Frage ist, wie sich das geschmacklich auf den Whisky später auswirkt (wenn der Wein vorher schon nach kurzer Zeit widerwärtig wurde).
@Harvey Hm... Daran hatte ich jetzt noch garnicht gedacht. Sollten die ca.12% nicht ausreichen, um Schimmel zu verhindern (wenn man ihn nicht mehr als sechs Monate lagert sollte es ja nicht unter 9% oder so fallen)?
bei Starkweinen würde ich mir ja keine Sorgen machen. Aber wie sieht es mit gewöhnlichen Weinen aus? Funktioniert es, die in einem 5L-Fass ca. ein halbes Jahr lang zu lassen? Ich stelle mir das schwierig vor, da die ja eigentlich zu viel Sauerstoff bekommen müssten und demnach schnell kippen sollten.
Ich würde für mein 5L-Fass zwar lieber einen Dornfelder nehmen als einen Sherry/Port, aber ich bin eben unsicher. Kann mir hier jemand sein Wissen mitteilen, ob man einen Wein ohne weiteres ca. ein halbes Jahr in einem kleinen Fass lagern kann?
Nase: Süßer, muffig-käsiger Speck. Rauch ist da, aber gezähmt. Karamell. Sowas von süß! Apfel-Mandeln, Glut, mit Zucker angebratene Kräuter - immer zusammen mit der käsigen Würze. Der Alkohol schiebt die süße Nase heftig nach vorne, ohne jedoch zu stören.
Wasser (Nase): Jetzt wird es absurd weich. Rauch? Wo bist du? Käse, hallo!
Gaumen: Wo ist der Islay? HIER! Im Mund schlägt die Bombe ein. Glühende Kohle, immenser Rauch und eine Süße, die nicht mehr - wie in der Nase - dominieren kann. Sie gibt aber nicht auf und erobert sich im Nachschmecken den Gaumen zurück.
Wasser (Gaumen): Jetzt ist der Gaumen zahm, fast schon unspektakulär.
Abgang: Lang, leicht aschig, sehr süß und dezent würzig.
Fazit: Klasse! Eine überragende Nase. Insgesamt sind es dann 89 Punkte.
Thema von Lorion im Forum Bruichladdich (Port Ch...
Octomore 08.3 Masterclass 309 PPM
Art: Single Maltn Region: Islay Abfüller: Bruichladdich
Alter: 5 Jahre Brenndatum: 2011 Abfülldatum: 2017 Fasstyp/en: Ehemalige Bourbin-Fässer und Fässer aus europäischer Eiche Alkohol: 61,2%vol (Fassstärke) Preis: ~180€ Limitiert auf 18000 Flaschen
Ja, es ist der neue und erste Port-Fleeting (obwohl zum Alter und der ersten Reifung in Sherryfässern nichts auf dem Etikett steht und man sich also auf die Aussage von Marco Bonn bzw. dem Hause Couvreur verlassen muss). Habe auch eine FT (allerdings hauptsächlich privat) gemacht und dort 3 Flaschen (leider restlos) verteilt. Meine eigene bleibt erst einmal zu. Beim Brühler Whiskyhaus sind sie leider alle weg (glaube ich zumindest). Aber eventuell lohnt es sich mal, bei Frank Jerger (Whisky for life) nachzufragen? Dort gibt es öfters noch etwas von den Couvreurs, die eigentlich aus sind.
Und ja, ich gestehe ist ja ein NAS, und die kaufe ich eigentlich nicht. Und eigentlich war ich sehr skeptisch gegenüber Couvreur.
Wenn du die aktuelle Abfüllung im Glas hattest, ist es eine 15-jährige Single Cask Abfüllung. In dem Rahmen dreht es sich eigentlich immer, hin und wieder deutlich älter. Mit dem Bottlecode kann man sich an Couvreur direkt wenden und man bekommt binnen weniger Tage eine ausführliche Antwort bezüglich der Flaschengeschichte (gebrannt, abgefüllt, verkauft, wie gereift, usw.). Habe ich bisher mehrmals gemacht, um mehr über die einzelnen Batches zu erfahren.
Whisky: Glendronach 1990/2017 - Single Cask Batch 15, Cask 7005
Nase: Zuerst kommt eine intensive Sherryfracht. Voll und schwer. Nicht trocken, sondern saftig süß! Auch Kräuter sind direkt dabei. Eiche ist im Hintergrund zu vernehmen. Dominant ist die Süße, die alle anderen Aromen begleitet. Süße Früchte, süße Kräuter, süße Eiche. Kirschen, Trauben, Datteln, eingelegt in Zucker. Erst getrocknet, dann eingelegt. Die Kräuter erinnern an dickflüssigen, alten Balsamico-Essig und bisweilen etwas Liebstöckel. Die Eiche liefert eine aromatische, süße Pfeifentabak-Note. Immer da, aber zurückhaltend. Nur gelegentlich stößt die Eiche hervor und stichelt die Nase mit würzigeren Elementen. An dem Whisky könnte bis zum Abwinken schnüffeln. Absolut umwerfend. Nach dem ersten Schluck wird die Nase noch lieblicher. Süßgebäck-Noten, süßliches Leder, vergorener Pflaumenwein.
Gaumen: Der Antritt ist weniger süß als erwartet, extrem voll aber mit nun deutlich dominierender Tabak-Note. Die Früchte werden mitgereicht zusammen mit einem Stück Bitterschokolade. Die Süße hält das Herbe im Zaum und sorgt allgemein noch für einen Gaumen, der nicht allzu bitter und trocken ist. Nichts desto trotz regiert das Fass den Gaumen. Als Regent macht es seinen Job aber hervorragend. Es ist deutlich, wer das Sagen hat, doch die anderen Aromen werden präsentiert und kommen nicht zu kurz. Das Nachschmecken ist von einer derart schönen Tabak-Note geprägt, dass ich nur so ins Schwärmen gerate. Der Alkohol ist nicht zu spüren, das Erlebnis ist aber äußerst intensiv und kraftvoll - so muss das sein! Der zweite Schluck ist gleich viel süßer. Ein Putsch! Die Eiche nun von ihrem Thron verdrängt, die Süße nimmt ihre Rolle aus der Nase wieder ein. Die Eiche wehrt sich im Nachschmecken, bäumt sich noch einmal auf, scheitert aber und muss in zweiter Reihe wirken.
Abgang: Sehe lang und komplex. Teilweise leicht herb und bitter, dann wieder süß und fruchtig. Am Ende siegt letzteres, wobei eine zarte Bitterschokolade immer vorhanden bleibt. Der Geschmack will nicht weichen. Ganz, ganz langsam verblasst er, Anklänge bleiben jedoch noch ewig in Mund und Rachen. Ist er fast verblasst, so zeigt erneutes Nachschmecken seine Wirkung und bringt den Geschmack wieder hervor.
Wasser: Wasser lässt den Whisky in der Nase etwas frischer wirken. Orangen, saftig und süß, nicht sauer! Würzigere Eiche. Hellere Schokolade, vergorener Apfel und im Hintergrund noch das Schwere der unverdünnten Nase. Nach weiteren Minuten wird es kräutriger. Am Gaumen wird es absurd weich und süß wie Kirschsaft, ohne aber an Kraft zu verlieren.
Fazit: Ich bin sprachlos. Kaum ein Whisky hat mich so begeistert. Ich kann nicht anders. Ich muss es tun. 94/95 Punkte (ich kann mich nicht entscheiden). Enthusiasmus pur!
Nase: Schwerer Sherry-Duft strömt in die Nase. Dunkle Früchte. Datteln im Speckmantel. Ja, zarter Rauch ist auch dabei, daher die Assoziation nach Speck. Schwer und süßlich ist die zarte Rauch-Note zu beschreiben, ganz eng mit den dunklen Früchten verwoben. mit Zucker angebratene Haselnüsse, teilweise sogar schon bis hin zu gerösteten Mandeln. Der Rauch verschwindet bald und kommt nur noch gelegentlich kurz durch. Die Süße und die schwere Sherry-Fracht übernimmt das Kommando. Pfeifentabak bildet sich und wird immer stärker. Aromatisch. Voll. Nicht angriffslustig.
Gaumen: Voll und fruchtig in erster Linie. Süß und schwer verteilt sich der Whisky im Mund. Eine Flut an Eindrücken. Sie sind fast alle sofort da, ich kann sie aber erst mit der Zeit auseinanderdröseln. Zuerst Pflaumenmus mit Honig vermischt. Dann nach einiger Zeit kommen frische Haselnüsse, die ihrerseits bald von der deutlichen Tabak-Note abgelöst werden. Erst recht spät schleicht sich wieder die zarte Rauch-Note ein, die sich aber dafür über das Nachschmecken hin bis in den Abgang hinein zu halten weiß.
Abgang: Lang, fruchtig, ledrig und ganz zart rauchig.
Fazit: Wundervoll genussreich und interessant zugleich! 93 Punkte!
Nase: Süße Früchte sind direkt in der Nase. Pfirsich- Aprikosen, Kirschen und Apfelringe von Haribo. Eiche ist mit an Bord und wird von Sekunde zu Sekunde intensiver. Kräuter. Schokolade mit Orange. Wird dann wieder geschmeidiger und die Süße nimmt zu. Bratapfel mit Zimt und Zucker..... Einfach Genuss pur. Holz wird wieder deutlicher - hin und her.
Gaumen: Whisky? Was ist mit dem Alkohol? Ein derart weiches und dennoch intensives Mundgefühl hat man selten. Fruchtmix ordentlich gezuckert. Die Früchte sind alle da, keine dominiert, alles ist auf einmal da. Und süß dabei, unendlich süffig! Dann kommt Eiche dazu und gibt den herben Kontrapunkt.
Abgang: Mittellang bis lang, fruchtig und würzig, eine Spur Pfeifentabak.
Whisky: Hotel Essener Hof 1989/2016 - Rum Cask, Cask 16042
Nase: Karamell. Richtig süß! Apfel, Birne, Zitrusfrüchte dazu etwas Florales, Blumenwiese. Erstaunlicherweise gefällt es mir. Malz ist da und Eiche kommt stark in die Nase, vorher kaum. Eingelegte Kirschen, Ananas. Ein ganzer Fruchtsalat mit Schuss.
Gaumen: Süß und würzig. Das ist die ersten Eindrücke, dann kommt der Obstsalat angerollt. So saftig süß und gleichzeitig fruchtig zusammen mit ordentlich aromatischer Eiche. Am Mundgefühl gibt es wenig zu kritisieren. Es ist nicht klebrig süß, sondern durch die Früchte (Zitrusfrüchte) ein spannendes süß-säuerliches Mundgefühl. Interessant.
Abgang: Lang und warm. Süß. Würziger werdend.
Fazit: Sehr interessant und durchaus gut. Die Begeisterung bleibt aber aus. Dennoch sind es solide 85 Punkte!
Nase: Es riecht nach Sherry-Bombe. Dunkle Früchte, Schoki, Süße (wesentlich süßer als die meisten Sherry-Kavalans). Würze kommt hinzu, aber eigentlich ist alles auf einmal da und man wird förmlich erdrückt. So voll und extrem lange kann man die Nase reinhalten und die verschiedenen Nuancen wahrnehmen. Alkohol ist in diesem Fass zumindest gut eingebunden. Es riecht einfach nach Vollmilch-Frucht-Schokolade.
Gaumen: Hier ist der Alkohol etwas da, aber kein Wunder bei der Prozentzahl. Süß und fruchtig und einfach wahnsinnig intensiv. Nach einigen Sekunden kommt dann eine zunehmende Würze, die beim Schlucken dann dominiert und in den Abgang überleitet.
Abgang: Laaaaang und warm. Restsüße mit dominanter Würze und Schokoladenbitterkeit - ganz leicht.
Fazit: Wie zu erwarten - einfach nur Spitzenklasse! Immer wieder ein voller Genuss. Dieses Fass bekommt 91 Punkte.