Zitat von Marko_I im Beitrag #12 Das überrascht mich jetzt doch. Also dass es das Zeug in ausreichender Menge/Größe gibt und es genügend bezahlbar ist, dass man da mal eben so Fässer draus bauen kann. Und noch entsprechend bearbeitbar.
Quote Tommek Ich hab gerade Whisky in Mooreiche liegen. Ist eigentlich shon fertig zur Abfüllung, liegt aber noch im Reifeglas. Ist jetzt knapp 14 monate drin. Unquote
Da steht aber nirgends was von einem Fass. Hätte das aber auch hinterfragt.
Die Tatsache, dass heute Abend bei der Burns Night die Whiskyauswahl nicht gerade das Gelbe vom Ei sein wird
Apéro: Sanaig, Kilchoman 1. Vorspeise: Adelphi Glover Batch 4th 2. Vorspeise: Compass Box Delilah's XXV Hauptgang: Adelphi, Breath Of Speyside 10 yrs 2006 Dessert: Compass Box The Double Single
Normalerweise wäre ich ja an der Burns Night bei der SWMS, wo die Auswahl der Whiskies natürlich standesgemäss ist. Vor allem passt mir nicht, dass das fast alles nicht benannte Distillerien sind und dazu noch fast alle Whiskies aus dem Sherryfass. Nicht gut, ich sehe schweren Zeiten entgegen.
P.S.: "Nervt" ist zuviel gesagt, enttäuscht triffts eher.
Die vorherige Bestellung ist zwar noch nicht eingetroffen (befindet sich aber quasi auf den letzten Metern) und eigentlich wollte ich die erst abwarten, aber das nennt man dann wohl "jumping the gun". Hatte davon schon mal eine Flasche und war schon damals in meinem Buch nachkaufenswert.
Ich bin verantwortlich für das, was ich sage (alternativ: schreibe), nicht für das, was du darunter verstehst.
Zitat von drmayhem im Beitrag #181Ich habe diesen Begriff ebenfalls verwendet und möchte dich höflich bitten, da nichts reinzuinterpretieren, was nicht zum Ausdruck gebracht werden sollte.
Und ich möchte dich höflich bitten, diesen patronisierenden Ton zu lassen.
Gerade zwei mal ist der Begriff Gelegenheitstrinker gefallen. Irgendwie ists ja witzig in einem Whiskyforum so etwas als abwertenden Begriff zu finden. Aber, könnte das ein Freudscher Versprecher sein?
In der Lebensmittelindustrie sind wir ja schon soweit, dass "analoger" Käse beim Verbraucher auftaucht, der Geschmack bei Früchtetees rein chemisch erzielt wird etc. (teilweise auch bei Joghurt)
Diese "Innovationen" haben doch nur einen wirklichen Grund, den Verbraucher zu täuschen und dem Hersteller eine grössere Gewinnspanne zu garantieren. Wer glaubt, dass sich die Industrie (und damit auch die Whiskyindustrie) das Wort Transparenz auf das Banner geschrieben hat, der glaubt auch noch ans Sandmännchen. Beim Whisky z.B. Zuckercouleur (ja, ich kenne die verlogenen "Gründe" dafür), "nasse" Fässer oder Sherry der mit Druck ins leere Fass gebracht wird oder Holzschnitzel die dem Fass beigegeben werden.
Ehrlich gesagt, es sind genau diese Scharlatane die mit "beschleunigter Reifung" (und ähnlichem Tralala) hausieren gehen, die mir das Thema Whisky so langsam verleiden. Das Marketing überschlägt sich auf vielen Ebenen geradezu und jeder halbgare "Whiskyexperte" kommt mit einer neuen "innovativen" Idee. Jedenfalls weiss ich jetzt wen ich boykottieren muss und Seven Seals hat die zweifelhafte Ehre der Erste auf meiner Liste zu sein.
Mir genügen 2 cl und 5 Minuten um mir ein "belastbares" Bild eines Whiskys machen zu können. Da werden wohl im Laufe des sinkenden Füllstandes einer Flasche weitere Facetten hinzukommen, aber an meinem grundsätzlichen Urteil wird sich nichts ändern. Ausserdem will ich meinen Whisky nicht bis zum Boden analysieren, schliesslich soll mir das auch noch Spass machen.
Bei einem SMWS Tasting gibt es ja auch "nur" 2 cl Portionen und meistens muss ich mich dann entscheiden, kaufen oder (noch) nicht kaufen (und mit Letzterem riskieren, dass genau diese Flasche übermorgen ausverkauft ist)? Auch in meinen lokalen Whiskyshops sind die Muster in etwa 2 cl und wenn ich schon dort stehe und etwas probiere, dann mach ich nicht den Hampelmann und brauch 2 - 3 Stunden bis ich ja oder nein sage.
Da ich, ausserhalb von Drittparteien Tastings keine Samples oder Minis kaufe, bleiben für mich die 0.7/1.0 Liter Flaschen übrig. Der Gedanke an ein Sample kommt da auch nicht nur ansatzweise vor. Die Fehlerquote ist erstaunlich gering, wenn ich sie in Relation zu all meinen Blindkäufen setze. Hat aber sicher auch (oder vor allem) mit den Eckpunkten zu tun, mit denen ich mir Whisky aussuche.
Als mir der Ardbeg Ten Mór 2 geschenkt wurde, da dachte ich, dass das "nur" eine grössere Flasche des Standard Ardbeg 10 ist. Dass es Unterschiede gibt hätte ich nicht gedacht, aber ist so. Beide sind unverwechselbar Ardbegs mit der Palette an Rauch, Medizin und See. Aber wobei ersterer die gezähmte Version ist, ist der Mór 2 die etwas wildere Ausgabe. Ein wenig spritiger mit einer Spur Angriffigkeit. Der Standard 10er ist laidback und fordert nicht ganz die Aufmerksamkeit des Letzteren.
Beide Whiskies sind sehr gut auch im Blindtest auseinander zu halten. Meistens kommen diese Ardbegs bei mir als Tandem aufs Parkett, alleine schon deswegen, weil ich mir den direkten Vergleich auch heute noch nicht vorenthalten lassen will. Und ausserdem muss eine 4.5 Liter Flasche ja irgendwann mal zu Ende gebracht werden.
Port Charlotte - 2002 - 9yrs - Bourboncask - 62.9 %
Das Bourbonfass hat seinen Einfluss genommen, aber dankenswerter Weise ist das nicht "in your face", sondern eher auf der subtileren Seite. Was nicht subtil ist (aber ganz auf meiner Linie liegt), der ausgeprägte Rauch. Die 62.9 abv machen sich sehr gut und entgegen eventuellen Befürchtungen ist der Whisky nicht spritig (na gut, ein klein bisschen vielleicht). Interessant ist die Vielschichtigkeit dieses Port Charlotte. Einerseits ziemlich "straight forward" auf der Rauchschiene (ohne jetzt zu sehr torflastig zu sein), aber trotzdem in sehr gut erkennbaren Schichten präsentiert. Ziemlich trocken und etwas in Richtung Heu.
Vor etlichen Jahren hat die SMWS mal ein Blind Tasting gemacht. Fünf Whiskies und die galt es zu erraten. Ich bin da, in meinem Verständnis, ziemlich auf Normalmass zurechgestutzt worden. Ein Whisky richtig, vier falsch.
Aber einer(!) der Teilnehmer hat tatsächlich alle Whiskies richtig benannt. Und dafür eine Flasche SMWS Whisky eingesackt.
Ich glaube der Hollen war der erste "Schweizer Single Malt Whisky" überhaupt, der auf den Markt kam. Charles MacLean muss damals einen sehr wohlwollenden Tag gehabt haben, als er den "Whisky" vor Ort verkostete und ziemlich gut bewertete. Aber eventuell ist das so eine Art Beisshemmung, man ist eingeladen, man stellt dir einen Whisky hin (weil die Kollegen wissen, dass du der "Experte" bist) und du siehst schon vom Schiff aus was das für eine Plörre ist. Und wenn du noch gefragt wirst, was du davon hältst, ja dann, gute Nacht. Ehrlich sein oder drum rumreden?
Der Hollen mag ein handwerklich guter Brand sein, aber mit Whisky hat das sehr wenig (ehrlich, gar nichts) zu tun. Steht in der Schweiz in manchen Supermärkten und ist dort ungelogen der teuerste "Single Malt" im Angebot (etwas über umgerechnet EUR 65.00 für die 0.7 Liter Flasche).
Ich habe bis vor ein paar Jahren ja praktisch jeden "Schweizer Whisky" probiert, der neu auf den Markt kam, aber bis auf eine Ausnahme ist das alles für den Ausguss. Jedenfalls habe ich das jetzt aufgegeben, so pervers kann man gar nicht sein, sogar wenn mans versucht.
Zitat von StyrianSpirit im Beitrag #6 97-100 Punkte: Hatte ich noch nicht. Freu' mich aber darauf. 95-96 Punkte: Die Allerbesten. Für mich. Besser geht's nicht. ("Eins plus"/1*)
Was ja ein Widerspruch in sich ist. Wenns nicht besser geht, wieso lässt du dir trotzdem eine Stufe oberhalb noch offen?
Ich selbst bewerte nicht nach Punkten sondern alleine auf Grund meiner Notes und da gibt es "vergiss es", "kann man machen" und "wird wieder gekauft".
Ich kenne keine/n einzige/n Whiskytrinker/in (und das sind ein paar Leute), der/die nach dem 100-Punkte-System bewertet. Im Gegenteil, wir sind uns ziemlich einig, dass das schlimmer als Kaffeesatzlesen ist (wurde hier auch schon angesprochen, was soll der Unterschied zwischen 86 und 88 Punkten sein?).
The English (OA) - Apr 2013-Feb 2018 - 46abv - Small Batch Release - Rum Cask Matured
Vielleicht sind die 4 Jahre ja etwas zu kurz, jedenfalls hätte ich in einem Blindtest diesem Whisky ein Bourbonfass unterstellt. Will sagen, das Rumfass kommt da überhaupt nicht durch. Für das junge Alter ist der Alkohol aber schön eingebunden und keineswegs eindimensional. Am ehesten erinnert mich der an einen Lowlander, da er etwas grasiges hat. Was könnte noch aus dem Whisky werden wenn man ihn viel länger im Fass lassen würde. Die Möglichkeiten sind da. Aber diese Variante hätte ich ohne Vorwissen auf wesentlich älter geschätzt. Trotzdem stelle ich andere Ansprüche an einen Rumcask Whisky. Als Benchmark muss da für mich die Bushmills Abfüllung im Rumcask herhalten (gibts leider nicht mehr).
Von The English Whisky Co. steht hier noch ein 6-jähriger, ebenfalls komplett im Rumfass gereift (UA Claxton's). Mal sehen.
Naja, mich irritiert z.B. dass die bereits "Bourbon" in vorbelegten Fässern "finishen" (Sherry und Madeira). Irgendwie hab ich das anscheinend bis jetzt nicht mitbekommen, dass "Bourbon" nicht mehr zwingend in neuen Fässern gereift werden muss (wenn auch "nur" Teilreifung).
Ausserdem, dass jetzt auch ausserhalb von Kentucky hergestellter Whiskey "Bourbon" genannt werden darf.
Zitat von Eagle Eye im Beitrag #14 Die Aussage stimmt dann, wenn es schon dein Fass ist und du es mehrfach verwendest. Allerdings verliert das Fass nach der Erstbelegung deutlich an Wert. Und ein Fass wird selten mehr als 6 Mal genutzt.
Versteh ich jetzt nicht. Auch wenn es nicht mein Fass ist, dann gehört es doch wenigstens einem unabhängigen Abfüller oder einer Distillerie. Die berechnen mir ja nicht den Vollpreis des Fasses, sondern nur einen, wie auch immer kalkulierten, Anteil. Das Fass wird definitiv weiterverwendet (ohne meinen Whisky) oder ist bereits am Ende angelangt (und damit praktisch abgeschrieben).
Wenn es hingegen mein Fass ist und ich das nur 1 x verwende, dann gehe ich immer noch davon aus, dass das Ding eine andere Verwendung findet (Deko z.B.) oder ich das auf Ebay schalte. In jedem Fall generiere ich damit einen Wert, der mir, ausserhalb der Whiskyreifung, in jedem Fall zu Gute kommt.
Der Wertverfall über die Lebensdauer des Fasses kann natürlich mit einfliessen. Aber das dürfte eher Kleingeld sein.
Noch nie gehört, dass ein Fass sechs mal verwendet wird. Redest du da von "Finishes" wo so ein Fass jeweils gerade mal 3 Monate zum Einsatz kommt? Das kann ich mir dann schon vorstellen.