Imho sind viele Faktoren, die hier auch schon in anderen Threads intensiv diskutiert worden sind (Wasser, Art der Gerste, Torf, Fassart, Stillform, ....), von Bedeutung. Dagegen ist die Lage einer Destillerie in Schottland für mich im Grunde nahezu irrelevant. Betrachten wir nur mal den Charakter von Benromach. Ein 'typischer' Speysider?
Auf der anderen Seite fällt schon auf, dass z. B. auf Islay viele Destillerien torfigen Whisky produzieren, mehr als in anderen Regionen. Ich vermute, dies hat eher historische Gründe, wie z. B. die früher dort einfachere Verfügbarkeit von Torf.
Letztlich ist für mich der Stil einer Destillerie relevanter, als die Lage.
@Quin Ich sehe mit großem Interesse alle deine YouTube Videos, weil du das sehr informativ und super unterhaltsam gestaltest. Mich würde einmal ein Video zu den zwei sehr interessanten Serien '35th Anniversary' und 'Symington's Choice' interessieren.
Sind die Abfüllungen beider Serien aus euer Sicht grundsätzlich gleichwertig oder gibt es da eine Differenzierung?
Sind die beiden Serien wirklich die absolute Qualitätsspitze oder ist die Core Range beinahe ähnlich gut?
Und wie läuft eigentlich der Auswahlprozess? Bist du da auch eingebunden? Und hast du bei diesen Serien irgendwelche Lieblinge, vielleicht sogar Notes?
Könntet ihr euch vorstellen bei solchen Serien Samplekits mit z. B. jeweils 2 oder 5 cl zu verkaufen, damit viele die Chance haben alles zu probieren? - Ja, ich weiß, dass es manchmal auch Flaschenteilungen, z. B. hier im Forum gibt. Allerdings wären solche Sets imho wirklich super attraktiv.
Dir an dieser Stelle auf jeden Fall einmal ausdrücklichen Dank für dein Engagement. Es macht wirklich Freude dir zuzusehen. Dir weiterhin viel Erfolg und Spaß auf deinem Weg!
Auch für aufschlussreiche Notes gebe ich häufiger mal ein Like, wenn die Beschreibung gut ist, selbst wenn ich persönlich einen anderen Geschmackseindruck habe.
Ich habe gerade mal Chat GPT befragt und dies hier als Antwort bekommen:
Das Geschmackserlebnis eines sehr alten Single Malt Whiskys kann eine Vielzahl von Merkmalen aufweisen, die ihn von jüngeren Whiskys unterscheiden. Hier sind einige charakteristische Merkmale, nach denen man Ausschau halten kann:
1. Komplexität: Sehr alte Single Malts neigen dazu, eine bemerkenswerte Komplexität aufzuweisen, die sich durch eine Vielzahl von Aromen und Geschmacksrichtungen auszeichnet. 2. Tiefgründigkeit: Im Gegensatz zu jüngeren Whiskys können ältere Varianten eine tiefere und reichhaltigere Geschmacksnote aufweisen, die sich im Gaumen entfaltet und eine lang anhaltende Wirkung hinterlässt. 3. Eichenholz: Da ältere Whiskys mehr Zeit in Fässern verbracht haben, kann man oft deutliche Eichenholznoten wahrnehmen. Dies kann sich in Aromen wie Vanille, Gewürzen, Trockenfrüchten und sogar leichten Rauchnoten äußern. 4. Weichheit und Ausgewogenheit: Ältere Single Malts tendieren dazu, eine weichere und ausgewogenere Textur zu haben, bei der keine einzelne Geschmacksnote dominanter ist als andere. Die verschiedenen Aromen und Geschmacksrichtungen harmonieren miteinander und erzeugen ein rundes und befriedigendes Geschmackserlebnis. 5. Subtile Nuancen: Aufgrund ihrer langen Reifezeit können sehr alte Single Malts subtile Nuancen und Feinheiten aufweisen, die bei jüngeren Whiskys möglicherweise nicht so ausgeprägt sind. Dies kann eine breite Palette von Aromen wie Früchte, Gewürze, Honig, Nüsse und sogar florale Noten umfassen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die geschmacklichen Merkmale eines sehr alten Single Malt Whiskys stark von verschiedenen Faktoren wie der Brennerei, dem verwendeten Fasstyp, der Lagerzeit und individuellen Vorlieben abhängen können. Es gibt keine festen Regeln, sondern nur allgemeine Richtlinien, um das Geschmacksprofil zu erkennen. Daher ist es ratsam, verschiedene Whiskys zu probieren und Ihre eigenen Vorlieben zu entdecken.
Ich persönlich habe zwar auch immer ein Bild eines alten Whiskys im Kopf, stelle aber in der Praxis fest, dass z. B. die erwartete Eichenwürze oder Harmonie oder auch Intensität in mindestens gleichem Maße u. a. vom Fasseinfluss und der Destillerie abhängt. Daher ist das Alter für mich nur einer von vielen Qualitätsfaktoren. Allerdings gibt es meist einen Sweet Spot hinsichtlich des Alters, der für viele Fässer optimal ist. Diese Range liegt für mich so grob zwischen 15 und 25 Jahren.
Kurz nach Wiedereröffnung 2002 wurde Glendronach nochmals für mehrere Monate stillgelegt, da von direkter Kohlefeuerung auf indirect heating umgestellt werden musste (m. E. war das eine EU-Vorgabe). Dass diese Umstellung der Befeuerung gänzlich andere Rohbrände produziert, hat man wohl bei Glenfarclas gesehen, die dies, wie ich mal irgendwo gelesen habe, einmal versuchsweise gemacht haben und ihren eigenen New Make wohl nicht mehr wiedererkannt hatten.
Im Jahr 2005, einige Jahre nach Wiedereröffnung im Jahr 2002, wurde Glendronach nochmals für mehrere Monate stillgelegt, da von direkter Kohlefeuerung auf indirect heating umgestellt werden musste (m. E. war das eine EU-Vorgabe). Dass diese Umstellung der Befeuerung gänzlich andere Rohbrände produziert, hat man wohl bei Glenfarclas gesehen, die dies, wie ich mal irgendwo gelesen habe, einmal versuchsweise gemacht haben und ihren eigenen New Make wohl nicht mehr wiedererkannt hatten.
Zitat von Cantaloop im Beitrag #151Da wundere ich mich doch über die Zuwächse in der Türkei. 24 % Zuwachs beim Value und 31 % Zuwachs beim Volume und das bei einer Inflationsrate von 53,5 % im Jahresschnitt. Dabei liegen die Zahlen für den türkische Markt grade mal ca. 30 % unter dem deutschen Markt. Hinzu kommt das sich das Land wieder mehr zum konservativen Islam hin entwickelt, der Alkoholkonsum verteufelt. Aber offensichtlich gibt´s eine breite, gutsituierte Bevölkerungsgruppe der der Islam am Ar... vorbei geht.
@Cantaloop Bei (angenommen) gleichbleibender Verkaufsmenge und einer Inflationsrate von 53,5 % würde sich, bei gleichbleibenden realen Preisen, ein Value von 53,5 % ergeben. Wenn ich eine Inflationsrate von 53,5% habe und sogar noch einen Zuwachs beim Volume von 31%, wie hier angegeben, müsste sich beim Value somit eigentlich ein Zuwachs von insgesamt gut 100 % ergeben. Wenn dort nur 24 % als Zuwachs beim Value angegeben sind, deutet dies eigentlich auf deutlich fallende reale Preise hin. Oder wie seht ihr das?
Hier auch noch mal eine (relativ kurze) Liste mit dem Zuckergehalt von Rum (siehe Link unten). Interessant finde ich den Hinweis darauf, das die Werte auf eine Untersuchung der schwedischen Regierung zu dem Thema zurückzuführen sind. Leider habe ich die Originalquelle nicht gefunden. In einer sog. Rumprojekt Liste sollen wohl sogar 800 Rums mit ihrem Zuckergehalt aufgeführt sein. Ich versuche diese zu finden und werde das dann an dieser Stelle verlinken.
Zitat von leotrulla im Beitrag #9@tommy , aber Whiskyflaschen liegend zu lagern ist eigentlich nur die zweitbeste Idee, fürchte ich. Gratuliere übrigens zum Brand Ambassador.
Die stehende Lagerung habe ich aber (siehe auch meinen oben stehenden Text) selbstverständlich vorausgesetzt. Ich nutze selbst solche Boxen für Wein (liegend) und Whisky (stehend).
Ich finde solche Holzboxen, die zwar eigentlich für Wein gedacht sind, aber m. E. auch für Whisky geeignet sind, recht schön. Die gibt es sicherlich auch in ähnlicher Form und vielleicht auch preiswerter bei anderen Anbietern. Wenn man das Innenteil entfernt, kann man relativ viele Flaschen stehend unterbringen. Auch sind die Boxen gut stapelbar und dekorativ.
Finish: lang anhaltend, zarte Bitterschokolade, Süße, die ganz langsam verebbt. Harmonisch. Eine Originalabfüllung in dieser Qualität wäre vermutlich entweder unbezahlbar bzw. in der aktuellen Zeit gar nicht zu erhalten. 90P
Im Laufe der Jahre war ich immer mal wieder Clubmitglied, da der kumulierte Rabatt in einem Jahr, den Preis dieser Flasche meist deutlich überstiegen hat. Dass mich eine Clubflasche besonders interessiert hätte, ist lange her (es gab da mal einen schönen alten Glenrothes). Jetzt bin ich seit einiger Zeit nicht mehr Mitglied, da es schon länger keine besonders attraktiven Angebote mehr für mich bei dem Shop gab. Wenn sich das ändern sollte, bin ich wieder dabei.
Von Horst habe ich in meiner Anfangszeit übrigens sehr viel gelernt. Von einem Bashing halte ich hier ohnehin nichts, auch kritisiere ich nicht, wenn ein Händler Geld verdienen will. Da ist genauso sein gutes Recht, wie es mein Recht ist, im Zweifelsfall dort weniger oder auch nichts zu kaufen. Mein Credo dazu: Leben und Leben lassen. Ich frage mich nur, wieso wir keine anderen Händler 'aufs Korn' nehmen, also keinen Thread zu einzelnen von denen aufmachen. Hängt das nur damit zusammen, dass Horst für manche eine Reizfigur ist? So wirken zumindest imho einzelne Kommentare fast ein wenig. Aber wir sind doch kein politisches Forum und es geht hier doch nicht um irgendwelche Persönlichkeitsstrukturen von Menschen in der Whiskyszene, oder?
Es gibt hier unterschiedliche Betrachtungsweisen. Hier seien nur zwei angesprochen.
Aus Sicht einer neuen Destillerie: Wenn das Geschäftsmodell/der Businessplan passt und genügend Kunden gefunden werden, ist ja grundsätzlich alles okay. Das Konzept muss aber auch langfristig tragbar sein. Weil es aktuell nach Meinung vieler Marktbeobachter ohnehin ein deutliches Überangebot an Whisky gibt, muss eine neue Destillerie erst einmal eine Marktnische finden, die dauerhaft ausgefüllt werden kann. Ich befürchte, dass sich bei einem längeren und deutlichen Konjunktureinbruch nur die Unternehmen mit einer ausreichenden Kapitaldecke behaupten werden. Ohne stille Reserven, die eine neue unabhängige Destillerie eigentlich nicht haben kann, dürfte es für viele Marktteilnehmer nach den vielen Boomjahren und einem starken Überangebot an neuen Brennereien und Whisky sehr schwierig werden und es wird vermutlich zu einer starken Marktbereinigung kommen. Solche Phasen mit etlichen Destillerieschließungen gab es ja leider immer wieder. Günstiger sieht es für neue Destillerien m. E. aus, wenn Traditionsunternehmen (z. B. unabhängige Abfüller, alteingesessene Destillerien) oder Großkonzerne neue Destillerien aufbauen. Dann sind diese Teil einer Gesamtstrategie und die Risiken werden auf verschiedenen Geschäftszweige verteilt.
Aus meiner persönlichen Sicht: Neue Destillerien sind für mich absolut nicht erforderlich, da es so viele alte fantastische Brennereien gibt, die ich schätze. Andererseits nehme ich mit Interesse und meist nur als Beobachter 'an der Seitenlinie' zur Kenntnis, dass die Whiskylandschaft 'lebt' und in einem dynamischen Wandel begriffen ist.
Wenn Glendronach künftig vielleicht alles kühl filtert und nur noch mit 40 oder 43 % abfüllt, werden die eventuell mal genauso 'toll', wie Macallan. Hauptsache, der Whisky trübt sich im Tumbler mit Eiswürfeln nicht ein. Das sieht ja doch etwas unappetitlich aus. Auch Altersangaben irritieren doch ehrlich gesagt mehr, als sie nutzen. Ferner fehlt mir das Wort 'limited', egal ob nun 12.000 oder 1.200.000 Flaschen. Erst bei einer 'offiziell' limitierten Abfüllung weiß jeder, dass man etwas Besonderes im Schrank hat. Dazu fehlt dann nur noch, dass sie die Verpackungen fancy gestalten und sie die Preise deutlich weiter erhöhen. Da geht noch was. Und es braucht ja nicht jeder dieses Zeug, äh diesen künftig fantastischen Whisky zu haben. Sonst könnte man ja mit so einer Flasche nicht in besonderem Maße angeben, ich meine natürlich zeigen, dass man so guten Geschmack hat. Es geht beim Whisky schließlich immer nur um das Haben und nicht das Trinken. So werden die richtigen Prioritäten gesetzt. Hat eigentlich jemand den tollen Johnny Walker Adventskalender gekauft und stolz seinen Freunden gezeigt, den Andre dankenswerter Weise mal vorgestellt hatte. Entschuldigung, ich schweife jetzt doch etwas ab.
Für wirkliche Whiskyanoraks gibt es im übrigen noch die alten Single Casks für schlappe 1000 Euro. Das sollte es einem nun wirklich schon wert sein. Etwas Verständnis sollte man für diese Großkonzerne schon aufbringen.
Da unter dem Baseeintrag noch "DURCHSCHNITTSWERT € 125.00" steht, würde ich vermuten, dass das der ursprüngliche Ausgabepreis war.
Da der Preis von 1795 Euro viel zu billig war, kostet die Flasche jetzt 1950 Euro. (Kaum zu glauben.) Kauft endlich, bevor der Macallan noch teurer wird.
Mir ist übrigens nicht ganz klar, wieso man auf der einen Seite bei einigen wenigen Abfüllungen den 60% huldigt und andererseits fast die gesamte Standardrange (außer dem 15 jährigen) bis hoch zu 40 Jahren (!) nur mit schlappen 43% in die Flasche bringt. Damit bleibt GF deutlich hinter ihren Möglichkeiten. Ich wünsche mir oberhalb des 12 jährigen 'Integrity Bottlings' (frei nach Ralfy) mit mindestens 46%.
Es sind doch aber 138 Malt Whisky Destillerien auf dem Plan! Und 7 Grain Destillerien
@whisky-evening Du hast natürlich recht; danke für deine Aufmerksamkeit. Ich habe jetzt mal die Zahl aus meinem Beitrag herausgenommen. Die Anzahl der Destillerien ändert sich ja ohnehin fast täglich.