Ein Uigeadail von 2010 - als die Ardbeg Welt noch halbwegs in Ordnung gewesen zu sein schien. 2010 war ich noch nicht in dem Maße aufm Whisky Trip, aber das Ding hat wesentlich mehr Tiefe als die aktuellen Abfüllungen, die ich probieren „durfte“. [[File:IMG_2067.jpeg|none|fullsize]]
Geruchstechnisch aber erstmal recht unlecker. Schwere Rotweinaromen treffen auf angekohltes Holz, was danach zu lange und zu feucht gelagert wurde. Dazu gibt es nasse Pappe - aber mal richtig deutlich. Erde aus dem Garten kommt oben drauf. Des Weiteren ein schwer zu greifendes Aroma. Vielleicht ist es Kartoffelwasser, was man im Sommer zwei Tage nicht weggeschüttet hatte. Poröses Einweckglas-Gummiband ist ein weiterer Störfaktor in der Nase. Mit der Zeit werde ich an Walnüsse erinnert, die "drüber" sind (die schon eine schwarze Schale haben und wenn man sie dann doch probiert...bereut man es schnell). Ach, der ist echt aufgeladen mit Fehlaromen. Nach einiger Suche finde ich auch noch einen Putzlappen, der eine Woche feucht in der Ecke lag und auf dem jetzt ein paar Spritzer Zitronenreiniger gelanded sind. . Okay, man findet auch Schokolade, Kirsche und braune Banane, sowie Spuren von Brombeer und Heidelbeer - aber den Vordergund bestimmt ganz klar diese äußerst komplexe Fehlaromenkomposition. Muss man erstmal hinkriegen. Der Antritt ist kräftig und für die Alkoholstärke überraschend unanstrengend. Sehr gut eingebundener Alkohol auf jeden Fall. Geschmacklich aber ein ganz komisches Ding. Angeschmortes Holz (kennt ihr dieses Holzaroma, was durch mechanische Beanspruchung, nicht durch Feuer entsteht? Genau so) trifft auf eine deutliche Süße und rotfruchtige Aromen. Dazu gibt es salzige Mandeln, dunkle Schokoade und Lakritz. Über allem schwebt aber so eine faulige Fruchtnote...nicht die Bio-Tonne mit tropischen Früchten - nein eher das Fallobst auf einer schattigen Wiese. Fleischige Aromen kommen hinzu. Sehr dichtes Mundgefühl, als wäre da gemahlenes Holz drin. Am Ende schiebt der Alkohol ganz gut. Der Abgang ist intensiv und lang. Der Mundraum ist belegt von salzigem Holzstaub und vergorenen Fruchtresten. Dieses "angesengte" Holz ist allgegenwärtig. Assoziationen an Brackwasser.
Das Zeug ist echt ein Ritt durch die Welt der Fehlaromen. Auf jeden Fall einzigartig im Gesamtbild. Ich behaupte mal, wer diese Spirituose mag, sollte sich vielleicht eher von schottischem Whisky fernhalten. Spannende Erfahrung - "the dark side of the maltiversum"
Danke :) Da steht "Meine Hand für mein Produkt" drauf. Ich frag mich grad, wie man das interpretieren soll [evilgrin] Die Glinas sind allesamt das Allerletzte und ich frag mich, wieso der Typ nicht lieber beim Obstbrand bleibt. Kann man doch mal einsehen: Experiment fehlgeschlagen, machen wir lieber was anderes. Aber es gibt wohl noch genügend Dachlatten mit zu wenig Ahnung Geschmack und zu viel Geld in und um Werder.
"Buy local" ist wohl deren Devise - das geht eben auch mal schief.
Aber der "Preußenwhisky" mit Pickelhaubenpferd und die neuesten Auswürfe ausm Spreewald sind auch keinen Deut besser und finden trotzdem Absatz, wahrscheinlich an ahnungslose Mitbringer, die da Urlaub gemacht haben.
Zitat von matts im Beitrag #6745Moin allerseits! Hier herrscht ja schon wieder beste Stimmung. Na ja. Kein Wunder bei diesem Wetter, dem Kilchoman-Tag und diesem traumhaften Pub. Saoirse, Du bist ja wirklich ständig hier. Man könnte meinen, dass wir Dir fast schon ans Herz gewachsen sind. Ich glaube, ich brauche jetzt auch schon mal etwas Alkoholitsches Was kannst Du denn heute Schmackhaftes empfehlen?
Aber lass die Finger vom Raki - bei 1€ pro Milliliter wirst Du wohl schnell arm
Zitat von Bruno59 im Beitrag #9Ich frage mich echt, wo die Ardbeg-Uigeadail- und Laphroaig 18-Fans vom letztem Jahr geblieben sind. Die beiden Abfüllungen haben 2020 locker den 1. Platz gestürmt.
Sind die Oldies jetzt doch zu Grufties geworden und die Kids übernehmen die Macht?
Vom Uigeadail hab ich eine von 2020 offen. Der ist gruselig. Auch wenn ich den bisher immer mochte, aber das konnte ich wirklich keinem mehr empfehlen. Und wir reden hier ja über Best of ... ;)
Zitat von matt.schwarz im Beitrag #441. Caol Ila 2006/2007 SV - diese Vasen waren/sind allesamt meine aktuellen Favoriten 2. Caol Ila 18 3. Laphroaig 16 4. Laphroaig 10CS
@matt.schwarz Könntest Du bitte beim Coal Ila die BaseId angeben.
klar: 128186
aber wie schon geschrieben, finde ich diese 12y alten Caol Ila Signatory allesamt echt gelungen, deswegen: * 130881 * 133448 * 147107
Kindersicherung an den Schrank, bzw. Flaschen so lagern, dass sie nicht zum Spielen benutzt werden und dabei zu Bruch gehen - oder aus Versehen getrunken. Das mit der Fahrtüchtigkeit ist bei mir zweitrangig - habe kein Auto und müsste im Ernstfall eh Rettungswagen oder Taxi rufen.
Heute, nachdem die Flasche 2-3 Wochen offen ist, hab ich zum ersten mal was würzig-fleischiges in dem Teil in der Nase, daneben sone ganz feine Note von schwarzem Pfeffer. Die Beschreibung auf der Flasche passt schon! Und natürlich die typischen Clynelish Noten. Absolut trocken, sogar leicht staubig. Früchte hab ich da garnicht.
Auf der Zunge dann megafett, leichte schärfe, ganz kurzer Karamellkick und dann darf sich das Wachs ungestört breit machen. Wieder sone Spur Pfeffer und jetzt im Abgang auch hinten am Gaumen. Das ist keine Wärme, was da im Abgang kommt, sondern sone kühle Schärfe. Lange hält das aber nicht an und man darf sich schon dem nächsten Schluck widmen.
Schönes Ding, der ist überhaupt nicht süß und verspielt - der meint das eher ernst.
Blindsample "Gruß aus Graz" von @StyrianSpirit In der Nase würzig bis Honigsüße, wie so Rapshonig, helle Früchte - so Richtung Birne, Vanille Auf der Zunge dann wieder hellfruchtig, wieder diese würzigen Noten, weich bis in den Abgang hinein
Also 17-18Jahre hat der bestimmt im Faß verbracht und ich glaub der erinnert mich an nen 17 jährigen Mortlach von Signatory. Lecker und genau mein Beuteschema ist er jedenfalls.
Auflösung: WID 58779 ist ein Glendullan 2001 von G&M
Tolles Ding und wieder ein Augenöffner für das, was hinter meinem Tellerrand liegt. - Danke Franz!
Nachdem ich den auf der Spreeside-Whisky für nen guten Zweck im Glas hatte, muss ich mir den unbedingt mal in Ruhe zu Gemüte führen. Flaschenteilung anyone?
Nase: Rauch, ne ganz leichte Süße, bischen Zigarettentabak, irgendwo kam jetzt noch ein Schwall Teer um die Ecke. Taste: Bäm - was ne Süße. Aber eher so Karamellbonbons die den Rauch auf den 2ten Platz verweisen. Der ist aber definitiv da und bleibt auch im Mund bis in den Abgang rein. Ne ganz klitzekleine Spur Campher hab ich da noch.
Also, ich finde den lecker und süffig. Bacon finde ich da aber nicht - ich hätte den eher smoked Marshmallows genannt, aber mich fragt ja keiner.